Auszeichnung Internationale Auszeichnung für Heidelberger Nachwuchswissenschaftler

14. Dezember 2022

Ioannis Sarropoulos erhält Birnstiel Award für seine Forschung zu nicht-codierenden Genomsequenzen bei Säugetieren

Für seine Arbeiten zu sogenannten nicht-codierenden Genomsequenzen bei Säugetieren ist Ioannis Sarropoulos, Doktorand an der Ruperto Carola, mit dem „International Birnstiel Award for Doctoral Research in Molecular Life Sciences 2022“ ausgezeichnet worden. Der Preis wendet sich weltweit an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, die sich im fortgeschrittenen Promotionsstudium befinden und bereits jetzt einen wesentlichen Beitrag zur Forschung in ihrer Fachdisziplin geleistet haben. Die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung wird vom Research Institute of Molecular Pathology in Wien (Österreich) und der Max Birnstiel Foundation an bis zu sechs herausragende Doktorandinnen und Doktoranden pro Jahr vergeben. Ioannis Sarropoulos ist Mitglied in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Henrik Kaessmann, die sich am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg mit den molekularen und zellulären Ursprüngen sowie der Evolution von Säugetier- und Wirbeltierorganen befasst.

Porträt Ioannis Sarropoulos

Nur etwa ein bis zwei Prozent eines typischen Säugetiergenoms besteht aus DNA, die die Blaupause zur Herstellung von Proteinen enthält. Der allergrößte Teil sind also nicht-codierende Elemente, wie Ioannis Sarropoulos erläutert. Die meisten von ihnen sind jedoch bisher nur wenig untersucht, so dass ihre funktionelle Bedeutung unklar geblieben ist. Der Frage, welche Beiträge nicht-codierende Elemente zur Entwicklung und Evolution von verschiedenen Organen und Zelltypen leisten, ist Ioannis Sarropoulos in seiner Doktorarbeit nachgegangen. Dazu hat er umfangreiche transkriptomische und epigenetische Datensätze nach nicht-codierenden Genomsequenzen abgesucht, die er mit spezifischen Genen und zellulären Entwicklungsprozessen in Verbindung bringen konnte. Ioannis Sarropoulos wies nach, dass nicht-codierende Elemente, die früher in der Organentwicklung aktiv sind, sich im Laufe der Evolution weniger stark verändert haben. Untersucht hat er zudem die Entwicklung von Gehirnzellen in der Maus und in anderen Säugetieren. Dabei stellte er auch Unterschiede im Grad der evolutionären Veränderung nicht-codierender Elemente bei verschiedenen Zelltypen fest.

Ioannis Sarropoulos studierte Biologie an der Aristoteles-Universität Thessaloniki in Griechenland. Im Anschluss wechselte er an die Ruperto Carola, an der er 2015 ein Masterstudium in Molecular Biosciences abschloss. Der Birnstiel Award wurde 2019 in Erinnerung an den Molekularbiologen und Gründungsdirektor des Research Institute of Molecular Pathology, Max Luciano Birnstiel (1933 bis 2014), ins Leben gerufen. Die diesjährige Preisverleihung fand am 1. Dezember 2022 in Wien statt.