Vorlesung Marsilius-Vorlesung: Mensch und Meer

Pressemitteilung Nr. 72/2021
19. Juli 2021

Veranstaltung mit der Tiefseeforscherin Antje Boetius als Videoaufzeichnung

Über neue Erkenntnisse bei der Erforschung der Tiefsee berichtet die Biologin Prof. Dr. Antje Boetius in der nächsten Marsilius-Vorlesung, zu der das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg einlädt. Die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven wird in ihrem Vortrag „Mensch und Meer. Zur Zukunft von Ozeanen und Polarregionen“ auch die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Lebensräume aufzeigen. Ihr Beitrag kann von Donnerstag, 22. Juli 2021, an ab 16 Uhr als Videoaufzeichnung abgerufen werden – auch über heiONLINE, das zentrale Portal der Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.

Porträtfoto: Antje Boetius

In der Tiefsee – den mehr als zehn Kilometer tief reichenden und lichtlosen Ozeanbereichen der Erde – existieren vielfältige Lebensräume, in denen sich oft noch unbekannte Lebewesen aufspüren lassen. Wie die Referentin betont, kommt das Leben dort dank einer Fülle von biologischen Anpassungen mit Bedingungen zurecht, die sogar für Mikroorganismen als lebensfeindlich gelten. In ihrem Vortrag wird Antje Boetius darstellen, wie die Tiefsee und der darunterliegende Meeresboden erforscht werden und auf welche Weise in den vergangenen Jahrzehnten durch bemannte und unbemannte Tauchfahrzeuge neuartige Ökosysteme entdeckt wurden. Dabei wird die Tiefseeforscherin auch aufzeigen, wie der Mensch die Entwicklung der Ozeane beeinflusst, und der Frage nachgehen, ob und wie ein nachhaltiger Umgang mit den Meeren und den Polarregionen zu erreichen ist.

Antje Boetius studierte Biologie und Ozeanographie an den Universitäten Hamburg und San Diego (USA) und wurde 1996 mit einer Arbeit im Bereich Tiefseemikrobiologie an der Universität Bremen promoviert. In der Folgezeit war sie an verschiedenen Meeresforschungsinstituten tätig und leitete von 2003 bis 2008 eine Arbeitsgruppe zur Erforschung mikrobieller Gemeinschaften mariner Habitate am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. Professuren führten sie an die Jacobs University Bremen und an die Universität Bremen, an der sie seit 2009 eine Professur für Geomikrobiologie innehat. Seit 2017 ist sie Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Neben vielfältigen Auszeichnungen in der Forschung wie dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt sie für hervorragende Wissenschaftskommunikation den Communicator-Preis der DFG.