Ausstellung  Max Weber: Vom Studenten zum Mythos

21. Februar 2020

Hinweis

Die Ausstellung ist geschlossen.

Ausstellung im Universitätsarchiv – Bedeutender Soziologe starb vor 100 Jahren

Anlässlich des 100. Todestages von Max Weber (1864 bis 1920) gibt das Universitätsarchiv Heidelberg in einer Kabinettausstellung Einblicke in Leben und Werk des bedeutenden Soziologen und Nationalökonomen. Sie widmet sich seiner Studentenzeit ebenso wie seinem Wirken als Professor an der Ruperto Carola. Zu sehen sind etwa Max Webers Studentenakte, Korrespondenzen oder auch Fotografien aus verschiedenen Lebensphasen, die aus den Beständen des Universitätsarchivs stammen. Dokumentiert wird auch seine Berufung zum Professor an der Universität Heidelberg. Die Ausstellung „Vom Studenten zum Mythos“ kann vom 25. Februar an besichtigt werden.

Max Weber

Max Weber kam als 18-Jähriger für drei Semester zum Jurastudium an die Universität Heidelberg. Neben seinem eigentlichen Studienfach hörte er auch Vorlesungen in Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie. Nach seiner Habilitation 1891 und Stationen in Berlin und Freiburg übernahm er 1897 an der Universität Heidelberg das Ordinariat für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Wegen einer Erkrankung musste der Wissenschaftler seine Lehrtätigkeit jedoch früh einschränken und 1903 ganz aufgeben, blieb aber als Privatgelehrter einflussreich und präsent. Als Ersatz für das ihm fehlende Seminar richtete seine Frau Marianne einen regelmäßigen Gesprächszirkel im Salon ihres Heidelberger Hauses ein. An ihm nahmen Freunde und Kollegen sowie jüngere Wissenschaftler und ausgewählte Studenten teil. Die sonntäglichen Treffen waren die Keimzelle, so die Organisatoren der Ausstellung, des vielzitierten „Mythos von Heidelberg“. Max Weber, der auch politisch aktiv war, gilt als einer der Gründerväter der deutschen Soziologie, deren noch heute bestehende Fachgesellschaft er 1909 mit ins Leben rief.

Im Juni dieses Jahres lädt das Universitätsarchiv auch zu einer Tagung aus Anlass des 100. Todestages ein. Im Rahmen der Veranstaltung „Max Weber in Heidelberg“ werden Wissenschaftler über das Forschungswerk des Soziologen und biographische Fragestellungen diskutieren.

Die Kabinettausstellung „Vom Studenten zum Mythos – Max Webers Leben und Werk in Heidelberg“ thematisiert auch Konflikte im universitären Umfeld, etwa den sogenannten „Heidelberger Professorenstreit“. Schließlich geht es auch um Max Webers Strahlkraft nach außen – zeitlebens wie postum. Die Ausstellung wird bis zum Ende des Jahres in den Räumen des Universitätsarchivs, Akademiestraße 4-8, gezeigt. Öffnungszeiten sind dienstags und mittwochs von 9 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.