Akademienprogramm Robert Schumanns „Poetische Welt“

19. Dezember 2022

Heidelberger Wissenschaftlerin ist Projektleiterin einer historisch-kritischen Hybridausgabe musikalischer wie literarischer Werke des romantischen Komponisten

Die Vokalkompositionen sowie das dichterische und schriftstellerische Schaffen Robert Schumanns (1810 bis 1856) zu erschließen, ist Ziel einer neuen historisch-kritischen Hybridausgabe, bestehend aus einer digitalen Plattform und gedruckten Notenbänden. Als eine der Projektleiterinnen daran federführend beteiligt ist Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt, Musikwissenschaftlerin an der Universität Heidelberg. Das Vorhaben ist Teil des Akademienprogramms, das von Bund und Ländern getragen und von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird.

Robert Schumann (1810 bis 1856)

Kein anderer musikalisch wie dichterisch versierter Künstler, so Prof. Wiesenfeldt, verfolgte im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts sein Konzept von Musik und Sprache in den Ausprägungen von Oper, Oratorium und neuen vokalsymphonischen Genres derart zielstrebig und vernetzt wie Robert Schumann. Bis zuletzt reflektierte er dies in dichterischen und musikschriftstellerischen Arbeiten, im steten Austausch mit Künstlern seiner Zeit.

Im Rahmen der historisch-kritischen Edition soll der zentrale Bestand an Schriften, Dichtungen und Vokalkompositionen erschlossen werden. Publizistische Arbeiten und poetische Werke werden auf einer Open-access-Plattform zugänglich gemacht; parallel erscheinen gedruckte Notenbände zu den musikalischen Werken. Erarbeitet werden sollen 22 Notenbände im Umfang von über 6.000 Seiten sowie die digitale Edition des dichterischen und schriftstellerischen Œuvres im Umfang von rund 3.000 handschriftlichen Seiten und insgesamt etwa 6.000 (Original-)Druckseiten literarischer Publikationen.

„Das Projekt verbindet die editorisch-philologische Grundlagenerschließung und die rezeptionshistorisch lange überfällige Neubewertung von Robert Schumanns publizistischem, poetischem und musikalischem Schaffen. Möglich wird dies durch das interdisziplinäre Zusammenwirken von Musik- und Literaturwissenschaft sowie Digitalen Geisteswissenschaften“, so Christiane Wiesenfeldt, Geschäftsführende Direktorin des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Heidelberg und Ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.

Die Arbeit an der neuen Edition „Robert Schumanns ,Poetische Welt‘“, die gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz durchgeführt wird, ist auf eine Laufzeit von 24 Jahren angelegt. Die Leitung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Ulrich Konrad, Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt und Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken.

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