Kooperation Ruperto Carola stärkt bestehende Partnerschaft mit der Pontificia Universidad Católica de Chile
12. September 2024
Vereinbarung zur Intensivierung der wissenschaftlichen und akademischen Zusammenarbeit im Bereich der Rechtswissenschaften unterzeichnet
Eine Vertiefung ihrer langjährigen Beziehungen sowie eine Intensivierung der wissenschaftlichen und akademischen Zusammenarbeit im Bereich der Rechtswissenschaften streben die Universität Heidelberg und die Pontificia Universidad Católica de Chile an. Geplant sind verstärkte Forschungskooperationen, Weiterbildungsprogramme sowie ein intensiver Austausch von akademischem Personal und Studierenden. Eine Vereinbarung zur Förderung dieser Zusammenarbeit wurde am Dienstag, 10. September 2024, in Heidelberg unterzeichnet. Das Heidelberg Center Lateinamerika (HCLA) in Santiago de Chile, eine von vier Auslandsvertretungen der Ruperto Carola, fungiert als zentrale Anlaufstelle und Koordinationszentrum dieser Partnerschaft.
„Die Universität Heidelberg pflegt seit Langem eine enge Partnerschaft mit der Pontificia Universidad Católica de Chile, die wir nun weiter stärken möchten“, betonte Prof. Dr. Marc-Philippe Weller, Rechtswissenschaftler und Prorektor für Internationales und Diversität an der Universität Heidelberg, im Rahmen der Unterzeichnung der Absichtserklärung. „Diese Kooperation soll die Hürden für Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden abbauen, ins Ausland zu gehen und gleichzeitig den internationalen Austausch fördern“, ergänzte Prof. Dr. Christoph Kern, Direktor des Instituts für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht. „Mit dieser Vereinbarung bekennen wir uns zu einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit in Bereichen wie Nachhaltigkeit und Rechtsgeschichte, die dazu beitragen kann, Recht und Gerechtigkeit in unseren Ländern zu stärken“, so Prof. Dr. Gabriel Bocksang Hola, Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Pontificia Universidad Católica de Chile.
Die umfassende Zusammenarbeit sieht neben dem Austausch von akademischem und administrativem Personal sowie Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern unter anderem den Austausch von Informationen und Materialien sowie die gegenseitige Bereitstellung wissenschaftlicher Ressourcen vor. Ein zentraler Bestandteil der Partnerschaft ist es, Absolventinnen und Absolventen der chilenischen Universität den Zugang zum Legum Magister (LL.M.)-Programm in deutschem und europäischem Recht in Heidelberg zu erleichtern, einem zweisemestrigen Aufbaustudiengang für Juristinnen und Juristen mit ausländischem Studienabschluss. Darüber hinaus soll die Kooperation gemeinsame Forschungsprojekte, die innovative Erkenntnisse in verschiedenen Rechtsgebieten hervorbringen, und Weiterbildungsprogramme im Rahmen des lebenslangen Lernens fördern. Der Fokus der Zusammenarbeit liegt insbesondere auf rechtswissenschaftlichen Bereichen wie Verfahrensrecht, historische und philosophische Grundlagen des Rechts, römisches Recht, Rechtsvergleichung, Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Menschenrechte sowie Gesellschaftsrecht.
Das Abkommen ergänzt die bereits enge Kooperation im Bereich der Rechtswissenschaften zwischen der Universität Heidelberg und der Universidad de Chile. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit bietet das Heidelberg Center Lateinamerika den transnationalen Master of Laws in International Law (LL.M.) an, der seit 2004 gemeinsam mit der Universität Heidelberg und der Universidad de Chile durchgeführt wird. Dieses Programm wird zudem vom Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht sowie vom Institut für Internationale Studien der Universidad de Chile unterstützt.
Die jetzt unterzeichnete Vereinbarung zwischen der Universität Heidelberg und der Pontificia Universidad Católica de Chile stellt eine Erweiterung der strategischen Partnerschaft dar, die seit 2006 zwischen den beiden Universitäten besteht. Im Rahmen dieser Kooperation wurden bereits bedeutende Projekte realisiert, darunter ein vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierter internationaler Masterstudiengang mit Doppelabschluss in Fachübersetzen und Übersetzungstechnologien sowie ein transnationaler Masterstudiengang in Risiko- und Ressourcenmanagement. Auch verschiedene Forschungsprojekte und die Qualifizierung von Doktorandinnen und Doktoranden in Bereichen wie Astronomie und Psychotherapie sind aus dieser Partnerschaft hervorgegangen. Darüber hinaus wurden binationale Doktorandennetzwerke eingerichtet und zahlreiche, größtenteils durch Drittmittel geförderte Publikationen und Projekte initiiert.
Die in der Absichtserklärung festgehaltenen Vorhaben werden maßgeblich vom Heidelberg Center für Lateinamerika unterstützt. Dieses Zentrum bietet als Auslandsvertretung der Universität Heidelberg in Santiago de Chile eine Plattform für die wissenschaftliche Zusammenarbeit und Vernetzung in Lateinamerika und entwickelt Weiterbildungsprogramme im Rahmen des lebenslangen Lernens. Das 2002 eröffnete HCLA ist das erste postgraduale Zentrum einer deutschen Universität in Lateinamerika und spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung des akademischen Austauschs sowie der Identifizierung und Anbahnung von Projektmöglichkeiten mit dem lateinamerikanischen Forschungs- und Bildungsraum. Zu seinen Hauptaufgaben gehören die Organisation und Betreuung von Graduiertenprogrammen in Kooperation mit lateinamerikanischen Universitäten sowie die Durchführung von Seminaren, Symposien und Sommer- und Winterschulen.