Speichersystem für wissenschaftliche Daten wird ausgebaut
Pressemitteilung Nr. 119/2018
12. Oktober 2018
Das Volumen der „Large Scale Data Facility 2“ wird mehr als vervierfacht
Das Speichersystem für wissenschaftliche Daten, das an der Universität Heidelberg unter dem Namen „Large Scale Data Facility 2“ (LSDF2) arbeitet, wird erheblich erweitert: Nach zwei Betriebsjahren hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Fördersumme von 1,5 Millionen Euro bewilligt. Die Mittel – jeweils zur Hälfte von der DFG und dem baden-württembergischen Wissenschaftsministerium aufgebracht – werden eingesetzt, um das Gesamtspeichervolumen von sechs auf 25 Petabyte zu erhöhen. LSDF2 ist ein gemeinsames Projekt des Universitätsrechenzentrums und des Steinbuch Centre for Computing am Karlsruher Institut für Technologie und Teil des landesweiten Konzepts bwDATA, mit dem die Rechenzentren der Hochschulen in Baden-Württemberg den Ausbau datenintensiver Dienste gemeinschaftlich voranbringen.
Ob für hochauflösende mikroskopische Aufnahmen, detaillierte Satellitenbilder oder Daten aus komplexen Simulationen – die digital gestützte Spitzenforschung benötigt immer mehr Speicherplatz. „Unser System muss mit dem zunehmenden Speicherbedarf der Wissenschaft mitwachsen, damit wir für die Anforderungen der Zukunft gerüstet sind“, so Prof. Dr. Vincent Heuveline, Direktor des Rechenzentrums der Universität Heidelberg. Die jetzt von der DFG und dem Ministerium weiter geförderte „Large Scale Data Facility 2“ wurde 2016 eingerichtet.
Auf Basis der LSDF2 bietet das Heidelberger Universitätsrechenzentrum den Landesdienst „SDS@hd – Scientific Data Storage“ an, mit dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Baden-Württemberg das System für die Speicherung ihrer Forschungsdaten verwenden können. Vorgesehen ist dieser Speicherplatz für „Hot Data“, also für Daten, mit denen regelmäßig und intensiv gearbeitet wird. Großnutzer für neue Projekte sind unter anderem die Medizin, die Lebenswissenschaften, die Hydromechanik, die Astrophysik und die Mathematik. Wie Prof. Heuveline erläutert, sind aber auch die immer stärker digital gestützten Geisteswissenschaften auf große Speicherkapazitäten angewiesen.
Das System ermöglicht einen hohen Datenschutz, da alle Dateien automatisch verschlüsselt und nur in den Maschinenräumen des Universitätsrechenzentrums gespeichert werden. Nach Angaben von Dr. Martin Baumann, Leiter des Servicebereichs Future IT – Research & Education, ist auch eine durchgängige Transportverschlüsselung der Daten gewährleistet. Die „Large Scale Data Facility 2“ ist so angelegt, dass sie kurze Zugriffszeiten auf die Forschungsdaten bietet. Ein Sicherheitskonzept schützt vor Datenverlust, etwa durch ein Sekundärsystem in einem getrennten Brandschutzbereich und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
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