Wissenschaftliche Erhebung Studierende an der Universität Heidelberg: Überdurchschnittlich hohe Impfquote

9. Februar 2022

Wissenschaftliche Erhebung als Grundlage für eine effektive Kontrolle der G-Regeln und die Weiterentwicklung des Hygienekonzepts für den Studienbetrieb

Mit dem Ziel, schnellstmöglich einen Überblick darüber zu erhalten, welcher Anteil der Studierenden im Sinne der damals gültigen 3G-Regeln des Landes Baden-Württemberg als geimpft oder genesen gilt, hat die Universität Heidelberg im Herbst vergangenen Jahres eine Befragung ihrer Studentinnen und Studenten durchgeführt. Hintergrund dafür war die Erhebung von Daten, um die Kontrolle der drei „G“ für den Präsenzbetrieb im Sinne der Corona-Schutzmaßnahmen effektiv umsetzen und das Hygienekonzept für den Studienbetrieb perspektivisch weiterentwickeln zu können. Das Rektorat der Ruperto Carola hatte Prof. Dr. Johannes Stauder, Wissenschaftler am Max-Weber-Institut für Soziologie, im September 2021 mit der Konzeption, Durchführung und Auswertung dieser wissenschaftlichen Erhebung zum Immunisierungsstatus beauftragt.

Wie die damit erhobenen Daten zeigen, waren die Studierenden der Universität Heidelberg im November 2021 deutlich häufiger geimpft als die entsprechenden Altersgruppen in der Bevölkerung insgesamt. Danach ist von einer Impfquote zwischen 89 und 96 Prozent auszugehen, so Studienleiter Johannes Stauder. An der Befragung – sie wurde von Ende September bis Mitte November vergangenen Jahres anonymisiert und auf freiwilliger Basis durchgeführt – nahmen rund 19.300 Studierende teil, was einer Quote von 68 Prozent aller angeschriebenen Studentinnen und Studenten entspricht. Dies ist nach Angaben von Prof. Stauder ein außerordentlich hoher Wert, der für eine entsprechend große Zuverlässigkeit der Ergebnisse spricht. Etwa fünf Prozent der Befragten – hochgerechnet auf alle angeschriebenen Studierenden an der Universität Heidelberg weniger als 1.500 Personen – waren zum Zeitpunkt der Befragung nicht geimpft und nicht genesen. Vermutlich rund drei Prozent gehören zur Gruppe derjenigen, die sich auch mittelfristig nicht impfen lassen oder bei denen eine Impfung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, schätzt Prof. Stauder. Das sind weniger als 900 der insgesamt rund 28.400 Studentinnen und Studenten, die zu Befragungszwecken angeschrieben wurden.

Die überdurchschnittlich hohe Impfquote in der Studierendenschaft lässt sich nach den Worten des Heidelberger Soziologen möglicherweise damit erklären, dass diese Gruppe im Vergleich zur Gesamtgesellschaft ein höheres Vertrauen in die Wissenschaft besitzt. „Außerdem besteht vermutlich eine hohe Motivation zur Partizipation am studentischen Leben – was mit einer Impfung deutlich weniger kompliziert erscheint“, so Prof. Stauder. Neben dem Impfstatus wurden mit der Befragung weitere Aspekte erfasst, darunter die Einstellungen der Studierenden zu den Corona-Maßnahmen allgemein und in Hinblick auf die 3G-Regelung an der Universität im Besonderen. Zum Zeitpunkt der Erhebung zwischen Ende September und Mitte November 2021 stand die Heidelberger Studierendenschaft mehrheitlich hinter den Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus, insbesondere der Umsetzung der sogenannten 3G-Regelung in der Präsenzlehre.

Da die Universität Heidelberg zwischenzeitlich weitere Impfaktionen für ihre Mitglieder – darunter insbesondere auch für die Studierenden – initiiert hat, dürfte der Anteil der Geimpften gegenüber dem Stand vom November 2021 weiter gestiegen sein, was auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt. Diese erfüllen den 2G-Status zu rund 90 Prozent, wie eine universitätsinterne Erhebung gezeigt hat. Unklar ist, wie viele der Studierenden sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Ruperto Carola inzwischen eine dritte Impfung erhalten haben. Aber auch hier gehen die Verantwortlichen von einer überdurchschnittlich hohen Quote aus.