Theologische Fakultät Symposium: Christus predigen – in Wort, Tat und Ton
Pressemitteilung Nr. 67/2024
19. Juni 2024
Theologische Fakultät der Universität Heidelberg veranstaltet Tagung aus Anlass der Emeritierung von Prof. Dr. Helmut Schwier
Wie wird Christus heute gepredigt? In welcher Vielfalt wird seine Gegenwart erlebt? Wie wirken Wort, Tat und Ton, die von ihm zeugen, auf- und miteinander? Diesen Fragen geht ein Symposium nach, zu dem die Theologische Fakultät der Universität Heidelberg vom 21. bis 23. Juni 2024 einlädt. Die dreitägige Veranstaltung „Christus predigen – in Wort, Tat und Ton“ mit Vorträgen und abschließendem Gottesdienst findet aus Anlass der Emeritierung von Prof. Dr. Helmut Schwier statt, der seit 2001 als Professor für Neutestamentliche und Praktische Theologie sowie seit 2003 als Universitätsprediger an der Universität Heidelberg wirkt. Zu Gast sind Theologinnen und Theologen aus dem In- und Ausland.
Im Mittelpunkt des Symposiums unter Leitung von Prof. Dr. Christine Wenona Hoffmann von der Goethe-Universität Frankfurt, zuvor Wissenschaftlerin an der Universität Heidelberg, stehen Dimensionen aktueller theologischer, musikwissenschaftlicher sowie gendertheoretischer Diskurse. Sie werden mit unterschiedlichen Forschungsansätzen in den Blick nehmen, wie Christus „gepredigt“ werden kann. Zum Auftakt am 21. Juni sprechen Prof. Dr. Fritz Lienhard (Universität Heidelberg) und Prof. Dr. Judith Gärtner (Universität Rostock) über systematisch-theologische Dimensionen einer Predigt und die Frage, was die Theologie angesichts rasanter gesellschaftlicher Veränderungsprozesse tun kann, um sprach- und anschlussfähig zu bleiben. Die Vorträge sind bereits ausgebucht.
Am 22. Juni folgt ein öffentliches Programm. Es startet um 9.15 Uhr mit Vorträgen in deutscher und englischer Sprache, die am Nachmittag fortgesetzt werden. Sie widmen sich unter anderem der neutestamentlichen „Theologia Crucis“, dem Verhältnis von Spiritualität und Seelsorge, der queeren Theologie und der Bedeutung von Segnungen in der liturgischen Praxis. Es referieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Heidelberg und Erfurt sowie aus Durham (USA), New Haven (USA) und Pretoria (Südafrika).
Zwischen den Vorträgen findet mittags ein konzertantes Gespräch zum Thema „Universitätsmusik gestern und heute“ statt. Es beginnt um 12.30 Uhr und wird von Privatdozent Dr. Stefan Menzel (Musikwissenschaftliches Seminar) und Universitätsmusikdirektor Michael Sekulla gestaltet. Dabei geht es um die Entstehungsgeschichte sowie die musikalischen Besonderheiten und Herausforderungen von Johann Sebastian Bachs Kantate „Gloria in excelsis Deo“ (BWV 191). Den Abschluss des Tages bestreitet Prof. Schwier mit seiner Abschiedsvorlesung (Beginn ist um 19.30 Uhr) zum Thema „Zwischen Kritik und Aneignung – nochmals: Bibel und Praktische Theologie – christologisch konzentriert“. Veranstaltungsort für Vorträge, konzertantes Gespräch und Abschiedsvorlesung ist die Peterskirche in der Plöck 70.
Das Symposium endet am 23. Juni mit einem Universitätsgottesdienst in der Peterskirche unter Leitung von Landesbischöfin Prof. Dr. Heike Springhart und Hochschulpfarrer Dr. Christian König. Die Predigt hält Prof. Schwier, der bei dieser Gelegenheit vom Amt des Universitätspredigers entpflichtet wird. Den musikalischen Rahmen mit einer Darbietung der Bach-Kantate „Gloria in excelsis Deo“ gestalten Kirchenmusikdirektor Prof. Carsten Klomp (Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg) an der Orgel sowie Mitglieder des Collegium Musicum – des Chores und Orchesters der Universität Heidelberg – unter der Leitung von Michael Sekulla. Solisten sind Maren Schwier (Sopran) und Collin André Schöning (Tenor) vom Staatstheater Mainz. Beginn des Gottesdienstes ist um 10.00 Uhr.
Helmut Schwier studierte Theologie in Bethel sowie an der Universität Heidelberg, an der er 1988 auch promoviert wurde. Nach Stationen als Vikar und Gemeindepastor in Westfalen wechselte er 1996 als Wissenschaftlicher Assistent an die Kirchliche Hochschule in Bethel. Dort folgte im Jahr 2000 die Habilitation auf dem Gebiet der Praktischen Theologie. Von 1999 an war er als Kirchenrat in der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union in Berlin sowie als Geschäftsführer der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa tätig, ehe er 2001 einem Ruf an die Theologische Fakultät der Universität Heidelberg folgte. 2003 wurde Prof. Schwier in das kirchliche Amt des Universitätspredigers gewählt. Zwei Jahre später übernahm er die Leitung der Abteilung Predigtforschung, die am Theologischen Seminar angesiedelt ist. Das wissenschaftliche Interesse von Helmut Schwier gilt der Verbindung von exegetischer und praktisch-theologischer Arbeit, insbesondere im Hinblick auf die Predigt- und Gottesdiensttheorie.