Auszeichnung Universität Heidelberg ernennt Johanna Stachel zur Seniorprofessorin distincta
Pressemitteilung Nr. 61/2024
7. Juni 2024
International ausgewiesene Physikerin erhält Ehrenbezeichnung für ihre Verdienste um die Ruperto Carola
Mit ihrem Wirken als herausragende Wissenschaftlerin, ihrem Einsatz für universitäre Belange ebenso wie für die Fakultät für Physik und Astronomie und ihrer Vorbildrolle für viele junge Forscherinnen und Forscher hat Prof. Dr. Johanna Stachel die Universität Heidelberg nachhaltig geprägt. Dafür ist sie zur Seniorprofessorin distincta der Ruperto Carola ernannt worden. Die Universität vergibt diese Ehrenbezeichnung auf Lebenszeit an ausgezeichnete Forscher und akademische Lehrer, die sich auch durch ihr gesamtuniversitäres Engagement um die Hochschule in besonderer Weise verdient gemacht haben.
Johanna Stachel – international ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Kern- und Teilchenphysik – hat mit „der gleichen Begeisterung und dem gleichen Engagement sowohl die Geschicke ihres Faches als auch die der Fakultät und der Universität mitgestaltet. Sie ist eine auf allen Ebenen beeindruckende Wissenschaftlerin und Universitätslehrerin“, betont die Rektorin der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Frauke Melchior. In Anerkennung ihrer besonderen Verdienste um die deutsche Wissenschaft wurde Prof. Stachel im Jahr 2021 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Prof. Stachel forscht seit annähernd drei Jahrzehnten als Wissenschaftlerin am Physikalischen Institut der Universität Heidelberg. Sie studierte Physik und Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) und an der Universität Mainz, an der sie 1982 auch promoviert wurde. Im Anschluss daran war sie dreizehn Jahre als Professorin in den USA an der State University of New York at Stony Brook tätig, ehe sie 1996 auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Heidelberg berufen wurde. Das spezielle Forschungsinteresse der Physikerin gilt dem sogenannten Quark-Gluon-Plasma – einem Urzustand von Materie, der heute nur mithilfe von Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider (LHC) erzeugt werden kann.
Für ihre LHC-Forschung im Rahmen der ALICE-Kollaboration am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf (Schweiz) und ihren Einsatz in der Wissenschaftslandschaft wurde sie vielfach ausgezeichnet, so für ihr vielfältiges Engagement in Einrichtungen der Wissenschaftsförderung ebenso wie als Mitglied in hochrangigen wissenschaftlichen Akademien und Gesellschaften sowie als Gutachterin und Beraterin in nationalen und internationalen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen. Von 2012 bis 2014 stand sie – als erste Frau im Präsidentenamt – an der Spitze der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), gefolgt von einer zweijährigen Amtszeit als Vizepräsidentin.
Die lebenslange Ehrenbezeichnung eines Seniorprofessors distinctus hat die Universität Heidelberg bislang vergeben an Konrad Beyreuther, Hermann Bujard (1934 bis 2020), Detlef Junker, Paul Kirchhof, Andreas Kruse, Peter Meusburger (1942 bis 2017), Thomas Rausch, Jochen Tröger und Jürgen Wolfrum.