Universität Universität Heidelberg geht mit zwei neuen Clusterinitiativen und zwei bestehenden Clustern in den Exzellenzcluster-Wettbewerb

Pressemitteilung Nr. 16/2024
2. Februar 2024

Über die vier Heidelberger Vollanträge wird im kommenden Jahr entschieden

Mit Antragsskizzen für zwei neue Clusterinitiativen hat die Universität Heidelberg in der Förderlinie Exzellenzcluster im Rahmen der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“ die erste Hürde im Wettbewerb um eine Förderung genommen: Nach der Begutachtung in fachlichen Panels mit internationalen Expertinnen und Experten ist für die Ruperto Carola nun der Weg frei, die Clusterskizze „SynthImmune – Engineering von Immunfunktionen durch synthetische Biologie“ sowie die Clusterskizze „GreenRobust: Robustheit pflanzlicher Systeme von Molekülen bis zu Ökosystemen“ – die GreenRobust-Initiative mit den Partnern in Tübingen und Hohenheim – in den kommenden Monaten zu Vollanträgen auszuarbeiten. Die beiden neuen Clusterinitiativen und die beiden bestehenden Cluster der Universität Heidelberg werden sich damit der Endauswahl im kommenden Jahr stellen; über die Bewilligung der Exzellenzcluster wird im Mai 2025 entschieden.

Die Rektorin der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Frauke Melchior, erklärt: „Ich freue mich sehr, dass sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der ersten Auswahlrunde dieses anspruchsvollen Wettbewerbs mit zwei neuen überzeugenden Clusterskizzen durchsetzen konnten, und gratuliere allen Beteiligten zu diesem schönen Etappensieg. Der aktuelle Erfolg ist Ansporn und Verpflichtung zugleich, uns nun mit ganzer Kraft auf die Ausarbeitung der vier Vollanträge zu konzentrieren, damit wir auch die entscheidende finale Stufe des Wettbewerbs mit Erfolg bestehen.“ GreenRobust ist eine gemeinsame Initiative mit der Universität Tübingen und der Universität Hohenheim. Die beiden bestehenden Heidelberger Exzellenzcluster STRUCTURES und „3D Matter Made to Order“ – das 3DMM2O-Cluster wird gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie getragen – mussten keine Skizze einreichen, sondern können direkt einen Fortsetzungsantrag stellen. Diese beiden Anträge werden Mitte August 2024 zeitgleich mit den Vollanträgen der zwei neuen Initiativen eingereicht.

Das Programm Exzellenzstrategie wird gemeinsam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Wissenschaftsrat (WR) durchgeführt. Es umfasst die beiden Förderlinien Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Voraussetzung dafür, sich an der Linie Exzellenzuniversitäten beteiligen zu können, sind zwei Cluster, die sich im Wettbewerb durchsetzen konnten. In der aktuellen Entscheidungsrunde haben DFG und WR aus 143 Antragsskizzen 41 zur Vollantragstellung ausgewählt. Beteiligt sind daran 37 Hochschulen.

Die Clusterinitiativen, die nun einen Vollantrag ausarbeiten werden, sind:

SynthImmune – Engineering Immune Function with Synthetic Biology 

Das menschliche Immunsystem ist in der Lage, Erreger und sogar Tumorzellen zu erkennen und zu eliminieren. Bei vielen Infektionserkrankungen wie AIDS und Malaria sowie Krebserkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs und Hirntumoren wird diese Immunkontrolle gezielt ausgehebelt. Die Clusterinitiative SynthImmune will in einem transdisziplinären Ansatz essenzielle Funktionen von Immunzellen identifizieren und mithilfe synthetischer Biologie und neuartiger Materialien völlig neue komplexe Strukturen von Grund auf herstellen, die diese Funktionen ausüben, ohne dass sie durch Infektionen oder Krebserkrankungen deaktiviert werden können. Langfristiges Ziel der Initiative ist die Entwicklung einer neuen Klasse von Immuntherapeutika für schwer zu behandelnde Infektions- und Krebserkrankungen.

GreenRobust: Understanding Robustness of Plant Systems from Molecules to Ecosystems

Bedingt durch ihre Lebensweise mussten Pflanzen besonders effektive und vielseitige Strategien entwickeln, um kurz- und langfristige Veränderungen ihrer Umwelt zu verarbeiten. Die Clusterinitiative GreenRobust aus dem Bereich der Pflanzenbiologie wird pflanzliche Anpassungsreaktionen auf äußere Einflüsse untersuchen. Ziel ist es, die Organisationsprinzipien pflanzlicher Robustheit, das heißt Aufrechterhaltung der Funktion trotz widriger Umstände, zu verstehen und daraus Erkenntnisse für die nachhaltige Bewirtschaftung pflanzlicher Öko- und Agrosysteme abzuleiten. Die Initiative ist ein gemeinsames Projekt mit den Universitäten Tübingen und Hohenheim.