Preisverleihung Universität Heidelberg verleiht James W.C. Pennington Award

Pressemitteilung Nr. 66/2023
7. Juni 2023

Elfter Preisträger ist der amerikanische Politikwissenschaftler Melvin L. Rogers

Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Melvin L. Rogers von der Brown University in Providence (USA) wird mit dem James W.C. Pennington Award der Universität Heidelberg geehrt. Ausgezeichnet wird damit ein Wissenschaftler, der wegweisende Forschungen zur afro-amerikanischen Geschichte vorgelegt hat. Der Preis, der vom Heidelberg Center for American Studies (HCA) und der Theologischen Fakultät vergeben wird, erinnert an den amerikanischen Pfarrer und ehemaligen Sklaven James W.C. Pennington. Dieser erhielt 1849 die Ehrendoktorwürde der Ruperto Carola und war damit der erste Afroamerikaner, dem ein solcher Titel von einer europäischen Universität verliehen wurde. Die Preisverleihung findet am 13. Juni 2023 statt.

Melvin L. Rogers

Prof. Rogers ist stellvertretender Direktor des Zentrums für Philosophie, Politik und Wirtschaft an der Brown University. Nach den Worten von Prof. Dr. Jan Stievermann, der am HCA zur Geschichte des Christentums in den USA forscht, hat sich der Wissenschaftler einen Namen gemacht als ausgewiesener Experte für die afro-amerikanische Tradition politischer Philosophie. Ausgewiesen ist Melvin L. Rogers zudem durch seine Forschungen zur Demokratietheorie. Mit diesen Forschungsfeldern beschäftigten sich auch seine beiden wichtigsten Publikationen – „The Undiscovered Dewey: Religion, Morality, and the Ethos of Democracy“ (2008) sowie „The Darkened Light of Faith: Race, Democracy, and Freedom in African American Political Thought“ (2023).

Mit dem James W.C. Pennington Award werden hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die zu Themen forschen, die für Pennington von besonderer Bedeutung waren. Dazu gehören Sklaverei und Emanzipation, Frieden, Bildung, gesellschaftliche Reformen, Bürgerrechte, Religion und interkulturelle Verständigung. Verbunden mit dem Preis, der zum elften Mal vergeben wird, ist ein einmonatiger Forschungsaufenthalt in Heidelberg. Eine Spende der Manfred Lautenschläger Stiftung bildet den Grundstock für diese Aufenthalte.

Der 1807 geborene James W.C. Pennington entkam mit 18 Jahren der Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und belegte von 1834 an als erster schwarzer Amerikaner Kurse an der Yale University. 1838 wurde er Pfarrer in der Presbyterianischen Kirche. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris lernte Pennington 1849 den Heidelberger Gelehrten Friedrich Carové kennen. Dieser war von dem Amerikaner so beeindruckt, dass er noch im selben Jahr seine Universität davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde in Theologie zu verleihen.

Im Rahmen der Preisverleihung hält Prof. Rogers einen Vortrag zum Thema „Republicanism in Black: Nineteenth-Century African American Contributions to Our Idea of Freedom“. Die Veranstaltung findet im Heidelberg Center for American Studies, Hauptstraße 120, statt und beginnt um 18.15 Uhr. Es wird um Anmeldung gebeten per Mail an ahennemann@hca.uni-heidelberg.de