Vortragsreihe Wie Infekte krank machen und warum manche chronisch werden

Pressemitteilung Nr. 26/2019
11. März 2019

Elfte Veranstaltung der Reihe „Überlebensstrategien“ mit den Hepatitis-Forschern Ralf Bartenschlager und Stephan Urban

Warum machen Infekte krank? Wieso heilen manche von ihnen nicht aus, sondern werden chronisch? Und was haben Viren mit Krebs zu tun? Antworten auf diese Fragen bietet die nächste Veranstaltung der Reihe „Überlebensstrategien“. Referenten sind der Hepatitis-Forscher Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, Direktor der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, und sein Kollege Prof. Dr. Stephan Urban. Getragen wird die Veranstaltungsreihe von den Sonderforschungsbereichen der Universität Heidelberg, in denen zentrale Fragen der molekularen Lebenswissenschaften bearbeitet werden; sie ist ein gemeinsames Projekt mit der Rhein-Neckar-Zeitung. Die Veranstaltung „Virusinfektionen“ findet am 14. März 2019 im Karlstorbahnhof statt und beginnt um 19.30 Uhr.

Plakat Überlebensstrategien

Wie überleben Lebewesen – vom Einzeller über Pflanzen und Tiere bis zum Menschen – unter widrigen Umständen und schwierigen Bedingungen? Mit der Reihe „Überlebensstrategien“ suchen die lebenswissenschaftlichen Forscher der Universität Heidelberg das Gespräch mit der breiten Öffentlichkeit und haben dazu ein besonderes Format gewählt: Im Karlstorbahnhof in entspannter Lounge-Atmosphäre führen sie in ausgewählte Fragestellungen, Methoden und langfristige Ziele der molekularen Lebenswissenschaften ein. Redakteure der RNZ-Stadtredaktion gestalten die Gesprächsführung: Ihre Fragen und Perspektiven bilden die Brücke zum Publikum, das in den Dialog einbezogen wird. Zwei weitere Veranstaltungen der Reihe mit musikalischer Begleitung durch Mitglieder des Collegium Musicum finden am Donnerstag, 11. April, und am Donnerstag, 11. Juli, statt.

Prof. Bartenschlager ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs/Trans­regio „Ursachen der Ausheilung oder Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitis-Viren“ (SFB/TRR 179). In diesem Forschungsverbund untersuchen Wissenschaftler aus Grundlagenforschung und Klinik, welche Faktoren den Ausschlag dafür geben, dass Infektionen ausheilen oder einen chronischen Verlauf nehmen. Dabei konzentrieren sich die Forscher auf die Leber des Menschen, die besonders empfänglich ist für Chronifizierung, wobei chronische Infektionen die Entstehung von Leberkrebs begünstigen. „Um die generellen Mechanismen zu verstehen, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der die komplexen Wechselwirkungen zwischen Viren und Mensch von verschiedenen Seiten beleuchtet“, so Prof. Bartenschlager, der auch den Forschungsschwerpunkt „Infektionen, Entzündung und Krebs“ am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) leitet. Der SFB/TRR 179, an dem Wissenschaftler aus Heidelberg, Freiburg und München beteiligt sind, widmet sich den fünf bekannten Hepatitis-Viren des Menschen. Aus der Arbeit des Verbundes berichten Ralf Bartenschlager und Stephan Urban, der eine neue Therapie für die Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus entwickelt hat. Die Einführung und Moderation der Veranstaltung übernimmt der Leiter der RNZ-Stadtredaktion, Dr. Micha Hörnle.

SFBs sind Forschungsverbünde, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden und sich aus 15 bis 20 Arbeitsgruppen zusammensetzen. Während Sonderforschungsbereiche in der Regel an einer Universität angesiedelt sind, verteilen sich die SFB/Transregio-Verbünde auf zwei oder drei Standorte. Projekte, die innerhalb eines SFB gefördert werden, behandeln eine übergreifende Fragestellung der Grundlagenforschung aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Techniken über einen Zeitraum von bis zu zwölf Jahren. An der Universität Heidelberg sind aktuell 13 Sonderforschungsbereiche und SFB/Transregios mit lebenswissenschaftlichen Fragestellungen angesiedelt.