Universität Heidelberg „Wir stehen zusammen. Wir bleiben weltoffen“

1. Februar 2022

Gedenkfeier und Schweigeminute in der Universitätskirche

„Selten wurde deutlicher, was Universität ist. Wir stehen zusammen. Wir bleiben weltoffen. Wir sind gestützt und eingebettet in eine internationale wissenschaftliche Community, die sich in den vergangenen Tagen hundertfach solidarisch an unsere Seite gestellt hat. Wir sind nicht allein, nicht in dieser Stadt, nicht im Land, nicht in der Welt.“ Das sagte der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, während der Gedenkfeier in der Universitätskirche. Verbunden mit einer Schweigeminute erinnerte die Universität Heidelberg mit dieser Veranstaltung am 31. Januar 2022 an die Geschehnisse, die an diesem Tag eine Woche zuvor die akademische Gemeinschaft und alle mit ihr verbundenen Menschen zutiefst getroffen und erschüttert haben.

Trauer und Ratlosigkeit, Zusammenhalt und Gemeinschaft – mit diesen Worten wandten sich die Redner an die Versammlung in der Peterskirche, unter ihnen der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Thomas Strobl. Als sein Stellvertreter im Amt überbrachte er auch einen „stillen Gruß“ des Ministerpräsidenten. Im Namen seiner Kommilitoninnen und Kommilitonen ergriff Peter Abelmann, Vorsitzender der Verfassten Studierendenschaft, das Wort. Für die Stadtgesellschaft sprach der Heidelberger Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

Einen Wortbeitrag gestaltete auch der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden, Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, und entzündete gemeinsam mit Stephan Burger, Erzbischof der Erzdiözese Freiburg, sowie Vertretern der jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaften Kerzen im Gedenken an die Opfer. Studierende, Lehrende, Mitarbeiter und Rettungskräfte legten Blumen nieder, insbesondere auch für die 23-jährige getötete Studentin. Ihrer Familie und ihren Freunden galt die besondere Anteilnahme.

Die Seele der Universität ist „verwundet“, sagte Universitätsprediger und Theologe Prof. Dr. Helmut Schwier, um dennoch in seiner Predigt mit Zuversicht darauf zu blicken, dass „wunde Seelen heil“ werden und „das Schwere auch wieder leicht“, dass „Studieren voller Entdeckungsfreude“ sein wird – „und vielleicht nicht nur ein Weg zu Wahrheit und Wissen, sondern auch zur Weisheit“. Die Gedanken und das Mitgefühl, so betonten die Redner in der Peterskirche, gelten all denjenigen, deren Leben sich seit dem 24. Januar für immer verändert hat und in dem nichts mehr so sein wird, wie es einmal war. Dennoch dürfe nicht vergessen werden, dass ebenso eine weitere Familie einen Verlust zu beklagen habe. Auch mit ihr gelte es zu trauern.

Den musikalischen Rahmen der Gedenkfeier gestalteten Mitglieder des Collegium Musicum, des Universitätsorchesters und Universitätschores, unter der Leitung von Michael Sekulla sowie Prof. Carsten Klomp an der Orgel.