Überlebensstrategien Wissenschaft im Gespräch: Angeborene Immunität und Kontrollpunkte im Immunsystem

Pressemitteilung Nr. 91/2024
29. Juli 2024

Reihe „Überlebensstrategien“: Wissenschaftler des Graduiertenkollegs „InCheck“ stellen Arbeit im Austausch mit Journalist Wolfgang Heim vor – Neuer Filmbeitrag abrufbar

Wissenschaft im Gespräch: Das Immunsystem ist zentrale Verteidigungslinie im Kampf gegen Infektionen und Krebserkrankungen. Welche Rolle dabei Kontrollpunkte für Immunzellen spielen, erkundet der Journalist Wolfgang Heim in einer Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Adelheid Cerwenka und Prof. Dr. Lucas Schirmer. Prof. Cerwenka ist Sprecherin des Graduiertenkollegs „Checkpoints der angeborenen Immunität bei Krebs und Gewebeschaden“ – einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Einrichtung der Doktorandenausbildung. Wie auch die DFG-geförderten lebenswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche der Universität Heidelberg, präsentiert sich das Kolleg in der Reihe „Überlebensstrategien“, die gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen durchgeführt wird: Welche Erkenntnisse die Forscherinnen und Forscher aus ihrer Arbeit ziehen und welche Perspektiven sie damit verbinden, erläutern sie in aufgezeichneten Gesprächen mit Moderator Wolfgang Heim. Beitrag zwei zur Immunforschung ist als Video abrufbar auf heiONLINE, dem zentralen Portal der Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.

Überlebensstrategien 2024 - 3:4

Biologische Prozesse im menschlichen Körper werden durch ein fein abgestimmtes Gleichgewicht an aktivierenden und hemmenden Signalen gesteuert. Sie sorgen dafür, dass die Zellaktivierung eingeleitet oder Aktivierungsvorgänge unterdrückt werden. Wie Prof. Cerwenka erläutert, gibt es in diesen Signalwegen Kontrollpunkte, sogenannte Checkpoints. Sie unterbrechen laufende Prozesse, um eine eingehende Prüfung zu ermöglichen, und entscheiden über Beginn und Dauer der Immunreaktionen. In innovativen therapeutischen Ansätzen können diese Kontrollpunkte gezielt blockiert werden, was einerseits zu einer Verbesserung der Immunreaktion gegen Krebszellen führt, aber andererseits auch Schädigungen von gesunden Geweben nach sich ziehen kann. „Während die Checkpoints im erworbenen Immunsystem bereits gut untersucht wurden, sind diese Kontrollmechanismen in angeborenen Immunzellen weitgehend unverstanden“, so die Wissenschaftlerin. 

Neue Erkenntnisse zu diesen Checkpoints zu gewinnen, ist Ziel der Doktorandinnen und Doktoranden, die im Rahmen des Kollegs „InCheck“ forschen. Sprecherin Adelheid Cerwenka ist Professorin für Immunbiochemie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und Geschäftsführende Direktorin des Mannheim Institute for Innate Immunoscience. Mitglied im Team der betreuenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist Lucas Schirmer. Er ist Professor für Translationale Neurobiologie und leitet in Mannheim die Sektion Neuroimmunologie. Das Graduiertenkolleg „Checkpoints der angeborenen Immunität bei Krebs und Gewebeschaden“ hat 2022 für eine erste Förderperiode von viereinhalb Jahren seine Arbeit aufgenommen. Zur Förderung von Forscherinnen und Forschern in frühen Karrierephasen finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft für maximal neun Jahre Graduiertenkollegs, in denen Doktorandinnen und Doktoranden in einem thematisch fokussierten Forschungsprogramm an ihren Dissertationen arbeiten. 

In der Reihe „Überlebensstrategien“ wird jeden Monat ein weiteres Wissenschaftsgespräch mit Wolfgang Heim hinzukommen. Neben dem Graduiertenkolleg zum angeborenen Immunsystem präsentieren sich darin die lebenswissenschaftlichen Sonderforschungsbereiche der Universität Heidelberg, in denen ein breites Spektrum biologischer und medizinisch relevanter Themen bearbeitet wird. Es reicht von Gehirntumoren, Herz- und Hauterkrankungen, chronischem Schmerz und Infektionen bis zu sehr grundlagenwissenschaftlichen Fragestellungen der Signalübertragung und der Funktion von zellulären Membranen. Die gemeinsam mit dem Rhein-Neckar-Fernsehen produzierten Filmbeiträge, die sich an eine breite Öffentlichkeit wenden, werden auch im RNF-Programm zu sehen sein.