Forschungsförderung Wissenschaftspreis für herausragende Dissertation in der Medizin

6. September 2022

ZONTA Club Heidelberg würdigt die neuroanatomische Arbeit von Dr. Nora Jamann

Für ihre herausragende, an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg entstandene Dissertation im Bereich der Neuroanatomie hat Dr. Nora Jamann den Wissenschaftspreis des ZONTA Clubs Heidelberg erhalten. Die Präsidentin des Clubs, Petra Köllner-Kleinemeier, überreichte die Auszeichnung im Rahmen einer kleinen Feierstunde gemeinsam mit Prof. Dr. Karin Schumacher, Prorektorin für Qualitätsentwicklung an der Ruperto Carola. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis dient der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und wird gemeinsam mit der Universität vergeben.

Preisträgerin Nora Sophie Jamann (Mitte) mit Petra Köllner-Kleinemeier, Präsidentin des ZONTA Clubs Heidelberg (links), und Karin Schumacher, Prorektorin für Qualitätsentwicklung an der Universität Heidelberg (rechts).

In ihrer Dissertation widmet sich Dr. Jamann dem sogenannten Axoninitialsegment (AIS), das als erster Abschnitt des Axons – des Nervenzellfortsatzes – eine fundamentale Rolle bei der Reizweitergabe in Neuronen spielt und bislang wenig erforscht ist. In einem speziellen Bereich der Großhirnrinde der Maus, dem Fasskortex, hat sie untersucht, inwieweit sich das AIS in seiner Struktur und Funktion unterschiedlichen Aktivitätsleveln anpassen kann und welche zellulären und molekularen Mechanismen hierfür ausschlaggebend sind. Nach den Worten der Gutachter zeichnet sich Dr. Jamanns mit „summa cum laude“ bewertete Arbeit durch ihre besondere Originalität, methodologische Exzellenz und wissenschaftliche Relevanz aus. Die Preisträgerin präsentiert damit grundlagenorientierte Ergebnisse, die für zukünftige Untersuchungen zur sogenannten kortikalen Plastizität und zu neuronalen Netzwerkfunktionen auch beim Menschen von Bedeutung sind. Die Dissertation ist am Institut für Neuroanatomie der Medizinischen Fakultät Mannheim entstanden und wurde von Prof. Dr. Christian Schultz und Prof. Dr. Maren Engelhardt betreut.

Nora Sophie Jamann studierte von 2011 bis 2018 Medizin an der Universität Heidelberg. Sie absolvierte verschiedene medizinische Zusatzausbildungen, unter anderem an der Universität Andres Bello in Santiago de Chile und am Zentrum für Seelische Gesundheit in Mannheim. 2016 wurde sie von der deutschen Anatomischen Gesellschaft mit dem Young Investigator Award ausgezeichnet. Aktuell arbeitet Dr. Jamann an einer naturwissenschaftlichen Dissertation. Dafür forscht sie am Netherlands Institute for Neuroscience in Amsterdam und der Universität Utrecht (Niederlande).

ZONTA International ist ein weltweiter Zusammenschluss von Frauen, die selbstständig oder in verantwortlicher Position tätig sind und das Ziel verfolgen, die rechtliche, politische, wirtschaftliche und berufliche Stellung der Frau zu stärken. Der ZONTA Club Heidelberg unterstützt in diesem Zusammenhang regionale und überregionale Projekte. Darüber hinaus vergibt er alle zwei Jahre gemeinsam mit der Ruperto Carola den Wissenschaftspreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Er wird speziell für eine herausragende Arbeit einer Masterstudentin oder Doktorandin der Universität Heidelberg vergeben.

Die Feierstunde zur Vergabe des diesjährigen Preises fand am 6. September 2022 in der Bel Etage der Alten Universität statt. Unter den Teilnehmerinnen waren Mitglieder des ZONTA Clubs Heidelberg sowie die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Konstanze Plaschke, und die Gleichstellungsbeauftragte der Medizinischen Fakultät Mannheim, Privatdozentin Dr. Eva Neumaier-Probst.