Universität Wolfgang Wick als Vorsitzender des Wissenschaftsrats bestätigt
21. Februar 2025
Heidelberger Mediziner wirkt weiter an der Spitze des wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums Deutschlands
Prof. Dr. Wolfgang Wick, Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, ist als Vorsitzender des Wissenschaftsrats (WR) bestätigt worden. Der Geschäftsführende Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg und Leiter einer Klinischen Kooperationseinheit am Deutschen Krebsforschungszentrum wurde in den WR-Wintersitzungen wiedergewählt und wirkt damit in einer dritten Amtszeit an der Spitze des wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremiums in Deutschland.

Der Wissenschaftsrat setzt sich für ein leistungsstarkes, funktional und auch institutionell differenziertes Wissenschaftssystem ein. Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Mit Blick auf die aktuelle Situation sieht der WR-Vorsitzende eine „Innovationslücke“ in Deutschland, das derzeit von Ländern wie den USA, Israel, Südkorea und auch China abgehängt werde. Angesichts der großen Herausforderungen in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Energie und Gesundheit müsse deshalb das Ziel, 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung auszugeben, nicht nur erreicht, sondern sogar noch angehoben werden. „Langfristig muss das in Richtung vier Prozent gehen“, so Prof. Wick.
Deutschland braucht, wie Wolfgang Wick betont, eine starke Forschungs- und Innovationspolitik. „Dazu müssen wir auch über Priorisierung und über die Frage reden, wie wir mit unseren Budgets sinnvoll umgehen und jenseits der Frage nach neuem Geld das System flexibler machen, um neue Ansätze zu verfolgen“, betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrates. Investitionen in die marode Forschungs- und Wissenschaftsinfrastruktur seien ebenso nötig wie in Digitalisierung und Cybersicherheit. Prof. Wick warnt außerdem vor populistischen Anfeindungen der Wissenschaftsfreiheit und einem Austrocknen unliebsamer Forschungsfelder als Folge.
Wolfgang Wick wurde 2007 auf eine Professur für Neurologie an die Medizinische Fakultät Heidelberg berufen und übernahm als Ärztlicher Direktor die Abteilung Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg, an dem er seit 2014 Geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik sowie Sprecher des Zentrums Kopfklinik ist. Am Deutschen Krebsforschungszentrum leitet er die Klinische Kooperationseinheit Neuroonkologie. Neben seiner wissenschaftlichen Expertise in den Gebieten Neurologie und Onkologie bringt Prof. Wick vielfältige Erfahrungen aus langjähriger Gremienarbeit und leitenden Ämtern in Fachgesellschaften in seine Funktion als Vorsitzender des Wissenschaftsrates ein.
Die Wintersitzungen des Wissenschaftsrates haben vom 29. bis 31. Januar 2025 in Berlin stattgefunden. Prof. Wick gehört dem Gremium bereits seit 2021 an, seit 2022 leitet der Wissenschaftler den WR-Medizinausschuss. Im Jahr 2023 wurde er erstmals zum Vorsitzenden gewählt. Prof. Wicks neue Amtszeit hat im Februar begonnen.