Inklusives Studieren Mobil sein in Heidelberg
Mobilitätstraining
Zur leichteren Orientierung als Studienanfänger*in mit Sehbeeinträchtigung im Raum Heidelberg/Mannheim steht Ihnen das Reha-Team sehwerk gerne mit einem Mobilitätstraining zur Seite.
Bus und S-Bahn
Der Öffentliche Personen-Nahverkehr in Heidelberg wird hauptsächlich von dem Verkehrsunternehmen rnv (Rhein-Neckar-Verkehr-GmbH) angeboten.
Sind Busse und Bahnen im Stadtverkehr rollstuhlgerecht?
Die Busse sind technisch 100% rollstuhlgerecht, da jeder Bus mit einer Rampe für Rollstuhlnutzer*innen ausgerüstet ist. Diese kann bei Bedarf vom Fahrpersonal bedient werden und ermöglicht somit selbst bei geringer Bordsteinhöhe einen rollstuhlgerechten Zugang.
In Heidelberg fahren nach wie vor noch unterschiedliche Straßenbahngenerationen. Bei den neuesten Bahnen ist dank der Niederflurtechnik an den Haltestellen mit Hochbahnsteigen (30cm) ein barrierefreier Ein- und Ausstieg mit dem Rollstuhl möglich. Der Zugang zu den Fahrzeugen bei niedrigen Bordsteinen erfolgt über Rampen. Die älteren Generationen werden teilweise umgebaut und mit einem Niederflurmittelteil versehen. Für die Linie 5 (ehemals OEG) wurden neue Niederflurfahrzeuge beschafft.
Wo findet man im Internet Informationen dazu?
Auf der Website des RNV steht unter dem Menüpunkt Barrierefreiheit ein Haltestellenplan für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zur Verfügung. Dieser informiert über Haltestellen für Busse und Bahnen im RNV-Streckennetz, die mit erhöhten Bahnsteigen ausgestattet sind und somit den Ein- und Ausstieg zu den niederflurigen Fahrzeugen erleichtern.
Werden Haltestellen angesagt?
Prinzipiell sind in allen RNV-Fahrzeugen Ansagesysteme vorhanden und die Haltestellen werden automatisch angesagt. In den alten Straßenbahnen werden die Ansagen noch vom Fahrpersonal gemacht. Außerdem werden an größeren Haltestellen elektronische Anzeigetafeln eingesetzt.
Gibt es Kostenvergünstigungen für Personen mit Behinderung?
Personen, die einen Behindertenausweis besitzen, haben die Möglichkeit beim zuständigen Versorgungsamt eine Wertmarke zu erwerben, mit der sie Vergünstigungen im Nah- und Fernverkehr erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Website der Deutschen Bahn.
Gibt es spezielle Hilfen für Personen mit Sehbehinderung?
Alle neuen Haltestellen haben Blindenleitstreifen; das Fahrpersonal wurden darauf hingewiesen und hält entsprechend an der richtigen Stelle. Die Blindenkennzeichnung ist in Zusammenarbeit mit dem deutschen Blindenverband entwickelt und flächendeckend abgestimmt worden.
Problematisch ist hier, dass Heidelberg verkehrstechnisch sehr eng ist. Oft verläuft ein Fahrradweg zwischen der Bahn und der Haltestelle oder direkt hinter der Haltestelle. Daher sind alle Leitstreifenabschnitte, die sich mit den Wegen anderer Verkehrsteilnehmer*innen kreuzen, genoppt und nicht wie üblich gestreift.
Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat auf Anregung und mit Unterstützung des Badischen Blinden- und Sehbehindertenvereins erstmals ein neues Linienverzeichnis für Blinde und Sehbehinderte erstellt. Es handelt sich um eine Haltestellenaufstellung mit Umsteigerelationen der S-Bahnen und Stadtbahnen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg.
Das Verzeichnis kann in Großschrift oder Punktschrift gegen eine Schutzgebühr von drei Euro beim Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein bestellt werden.
Das Linienverzeichnis für Blinde und Sehbehinderte kann auch im Bürgeramt Mitte eingesehen werden.
Ist nachts ein Sonderausstieg auch zwischen zwei Haltestellen möglich?
Bei Moonlinern (Sonderbuslinien, die Freitag- und Samstagnachts fahren) immer, wenn man rechtzeitig Bescheid sagt. Das Personal ist entsprechend geschult worden. Sollte das einmal doch nicht der Fall sein: Datum, Uhrzeit und am besten das Kennzeichen, die Wagennummer oder die Linie notieren und bei der Beschwerde-Hotline anrufen.
Unterstützung beim Bahnfahren
Helfer*innen der Bahnhofsmission Heidelberg unterstützen Rollstuhlnutzer*innen an sieben Tagen die Woche beim Ein-, Aus- und Umsteigen.
Auch die Deutsche Bahn bietet einen speziellen Mobilitätsservice sowie Informationen zu barrierefreiem Reisen an.
Fahrdienst für schwerbehinderte Menschen
Beförderungskosten können in manchen Fällen übernommen werden, zum Beispiel wenn Sie wegen Art oder Schwere Ihrer Behinderung zum Erreichen der Universität keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Hierfür zuständig ist die Eingliederungshilfe am Ort Ihres Hauptwohnsitzes.
Taxi
In Heidelberg gibt es Taxen (VW-Busse), in denen ein E-Rollstuhl transportiert werden kann. Sie können bei der Taxizentrale Heidelberg bestellt werden, stehen aber eher für längere und geplante Ausflugsfahrten als für spontane Kurzstrecken in der Stadt zur Verfügung, weil die Autos umgebaut werden müssen.