„How Soon Is Now?“ 2022

Wie beeinflussen Weltuntergangsszenarien aus biblischer Zeit das Handeln der Menschen im 21. Jahrhundert? Wer bestimmt, was eine Apokalypse ist? Stellen Vorstellungen vom Ende der Welt ausschließlich eine Bedrohung dar oder können sie auch als Chance verstanden werden? 

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Tanzproduktion „How Soon Is Now?“ der DAGADA Dance Company, die basierend auf dem Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Käte Hamburger Kollegs für Apokalyptische und Postapokalyptische Studien (CAPAS) umgesetzt wurde. Das Projekt unter der künstlerischen Leitung und Choreografie von Karolin Stächele ist die erste Produktion eines mehrjährigen Recherchezyklus, der sich mit den Auswirkungen von globalen gesellschaftlichen Herausforderungen auf das individuelle Erleben befasst. Die Premiere der Tanzproduktion fand am 1. Dezember 2022 statt. Kooperationspartner ist das Kulturzentrum E-WERK Freiburg.

Als sinnlich erfahrbares Tanzstück wird „How Soon Is Now?“ in einem offenen und mit Nebel erfüllten Saal in enger räumlicher Nähe zum Publikum aufgeführt. Vor dem Hintergrund von Soundcollagen und Lichtkompositionen greifen die Tänzerinnen und Tänzer sowie ein aus Bürgerinnen und Bürgern bestehender „Bewegungschor“ zentrale Begriffe wie Passivität, Schuld sowie Verdrängung auf und eröffnen im Zusammenspiel mit den Zuschauerinnen und Zuschauern neue Perspektiven auf apokalyptische Diskurse. Ziel ist es, neben Weltuntergangsvisionen insbesondere auch die Möglichkeit eines Richtungswechsels und damit Ansätze zur Bewältigung von globalen Umbruchsmomenten hervorzuheben. Im Anschluss an die Premiere traten Forscherinnen und Forscher des CAPAS mit dem Publikum in den Dialog und gaben Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Projekte zu apokalyptischen Fragestellungen an der Universität Heidelberg.

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