Konstruktionen der Zukunft
Gesellschaftsvisionen zwischen Utopie und Dystopie
Mit spekulativen Vorstellungen von Gesellschaftsordnungen sowie den Spannungen zwischen Zukunft und Gegenwart, die im Science-Fiction-Genre verhandelt werden, befasst sich eine Film- und Vortragsreihe, die das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem GLORIA-Filmkunsttheater im Wintersemester 2023/2024 ausrichtet. Die Reihe mit dem Titel „Konstruktionen der Zukunft: Gesellschaftsvisionen zwischen Utopie und Dystopie“, die von den Kunsthistorikern Prof. Dr. Henry Keazor und Dr. Alexandra Vinzenz organisiert wird, kombiniert die Vorführung ausgewählter Filme mit jeweils einem Vortrag. Die insgesamt fünf Veranstaltungen richten sich an ein wissenschaftliches Publikum sowie insbesondere auch an die breite Öffentlichkeit.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 15. November 2023 führen Henry Keazor und Alexandra Vinzenz anhand von Fritz Langs „Metropolis“ (1927) in die Rolle von futuristischer Architektur für das Science-Fiction-Filmgenre ein. Aus kunsthistorischer Perspektive geben sie Einblicke in die allegorischen Interpretationen, die der Film in seiner Rezeptionsgeschichte erfahren hat. Zu dem Zusammenspiel von fiktiven urbanen Bauwerken sowie utopischen und dystopischen Gesellschaftsvorstellungen spricht Dr. Marc Bonner am 6. Dezember 2023. Ausgangspunkt ist in Ridley Scotts Film „Blade Runner“ aus dem Jahr 1982. Im Mittelpunkt der Veranstaltung am 10. Januar 2024 steht Franklin J. Schaffners Film „Planet der Affen“ (1968). Dr. Nils Daniel Peiler von der Kinemathek Hamburg diskutiert neben dem spezifischen Szenenbild vor allem auch die evolutionstheoretischen Fragen, die der Film verarbeitet. Am 17. Januar 2024 kommentiert Dr. Rolf Sachsse den japanischen Anime-Film „Ghost in the Shell“ (1995) von Mamoru Oshii. Zum Abschluss der Reihe spricht Dr. Bruno Grimm, Kunsthistoriker an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, über Steven Spielbergs Film „Minority Report“ (2002), der sich mit den Auswirkungen von gesellschaftlichen Überwachungs- und Kontrollmechanismen befasst.