Kunst und Politik im Film
Mit der politischen Dimension von Kunst sowie mit den Spannungen, die sich in der Auseinandersetzung mit Phänomenen wie den Regeln des Kunstmarktes, Sponsoring oder Raubkunst ergeben, befasst sich eine Filmreihe, zu der das Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg in Kooperation mit dem GLORIA-Filmkunsttheater im Sommersemester 2023 einlädt. Die Reihe mit dem Titel „Kunst und Politik im Film“, die von Prof. Dr. Henry Keazor und Dr. Alexandra Vinzenz organisiert und wissenschaftlich begleitet wird, kombiniert die Vorführung ausgewählter Filme mit jeweils einer kurzen Einführung und einem Publikumsgespräch. Die insgesamt vier Veranstaltungen richten sich insbesondere auch an die breite Öffentlichkeit.
Im Mittelpunkt der von Henry Keazor moderierten Auftaktveranstaltung am 10. Mai 2023 steht Laura Poitras’ Dokumentarfilm „All the Beauty and the Bloodshed“ (2022), der Einblicke in das Zusammenspiel von Kunst, politischem Aktivismus und Mäzenatentum bietet. Der Film beleuchtet das Leben der US-amerikanischen Fotografin Nan Goldin, die sich mit Protestaktionen gegen die Zusammenarbeit von Museen mit dem Pharmaunternehmen Sackler einsetzt, das für die Opioidkrise in den Vereinigten Staaten mitverantwortlich gemacht wird. Am 31. Mai 2023 führt Alexandra Vinzenz anhand von Lars Kraumes historischem Spielfilm „Der vermessene Mensch“ (2023) in aktuelle Debatten zu kolonialer Raubkunst sowie damit verbundenen politischen Fragestellungen zur Rückführung von Kulturgütern ein. Zu den Auswirkungen des „Arabischen Frühlings“ auf die ägyptische Streetart-Szene spricht Henry Keazor am 21. Juni 2023. Ausgangspunkt ist Marco Wilms’ Dokumentarfilm „Art War“ aus dem Jahr 2014. Zum Abschluss der Reihe kommentiert Alexandra Vinzenz am 12. Juli 2023 Ruben Östlunds Film „The Square“ (2017), der sich mit sozialen Ungleichheiten vor dem Hintergrund der Kunstszene in Stockholm befasst.