Ruperto Carola Ringvorlesung Nicht ohne Kirchhoffs Regeln – Vom Transistor zum Mikrochip
8. Juli 2024
Die Kirchhoffschen Regeln machen einfache, aber weitreichende Aussagen über das Verhalten von Strömen und Spannungen in elektrischen Netzwerken. Sie bilden damit die Grundlage für das Verständnis und die mathematische Beschreibung von Schaltungen. Sind die Eigenschaften von Bauteilen wie Widerständen, Kondensatoren oder Transistoren bekannt, kann das Verhalten einer Schaltung sehr genau vorhergesagt werden. Durch das Zusammenfügen vieler Einzelschaltungen und ihre Herstellung mit miniaturisierten Komponenten entstehen die heute allgegenwärtigen komplexen Mikrochips. In seinem Vortrag wird Prof. Fischer erläutern, wie sich die Aussagen der Kirchhoffschen Regeln zur Schaltungsbeschreibung nutzen und Schaltungen auf Mikrochips praktisch implementieren lassen.
Prof. Dr. Peter Fischer
Für seine Promotion in Heidelberg im Jahr 1992 nutzte Peter Fischer erstmals hochintegrierte elektronische Mikrochips zum Nachweis winziger Ladungsmengen in Detektoren der Teilchenphysik. Als Leiter des neu gegründeten Detektorlabors an der Universität Bonn begann er, eigene Chips zu entwickeln und damit neue Möglichkeiten für den Nachweis von Teilchen und optischen Photonen zu schaffen. Die Chips und die darauf basierenden Detektorsysteme kommen unter anderem in der Teilchenphysik, zum Nachweis von Synchrotron- oder Röntgenstrahlung und in der Medizintechnik zum Einsatz. Nach Forschungsaufenthalten in Genf (Schweiz), Marseille (Frankreich) und Berkeley (USA) folgte Prof. Fischer 2002 einem Ruf an das Institut für Technische Informatik der Universität Mannheim, das 2008 an die Universität Heidelberg übertragen wurde und heute zur Fakultät für Ingenieurwissenschaften gehört.