Ruperto Carola Ringvorlesung Strukturen der (kranken) Seele

In seinem Vortrag befasst sich Prof. Friederich mit den „Strukturen der Seele“, indem er auf ihre verschiedenen Dimensionen – die psychische, die körperliche, die soziale und die biologische – eingeht. Unter anderem erläutert er dabei mit Blick auf die psychische Ebene des Erlebens und Handelns, welche Bedeutung das Erleben von emotionaler Verbundenheit mit anderen Menschen für die seelische Entwicklung und Gesundheit hat. In der biologischen Dimension thematisiert er am Beispiel aktueller Befunde, wie frühe epigenetische Programmierung Gesundheit und Krankheit beeinflusst. Die Strukturen der Seele zeigen, so der Referent, dass nicht allein das Gehirn und der Geist über die Psyche bestimmen, sondern auch die Wechselwirkung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt das Seelenleben prägen. Wie die Seele mit Traumata umgeht und welche unterstützenden Behandlungsmöglichkeiten bestehen, beschreibt Prof. Friederich zum Abschluss seines Vortrages.

Pressemitteilung

Hans-Christoph Friederich studierte Medizin an der Universität Heidelberg, an der er im Jahr 2000 promoviert wurde und sich – nach einem einjährigen Forschungsaufenthalt am Institute of Psychiatry des King’s College London (Großbritannien) – im Jahr 2009 auch habilitierte. In verschiedenen Funktionen am Universitätsklinikum tätig, leitete er von 2012 bis 2014 auch die Sektion für Psychoonkologie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Duisburg-Essen wurde er 2016 an die Universität Düsseldorf berufen und war Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Düsseldorf. 2018 wurde der Wissenschaftler auf die Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an die Medizinische Fakultät Heidelberg der Ruperto Carola berufen. Prof. Friederich ist stellvertretender Geschäftsführender Ärztlicher Direktor des Zentrums für Psychosoziale Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg und Ärztlicher Direktor der dortigen Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik. Außerdem leitet er am Klinikum das Heidelberger Institut für Psychotherapie. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt er sich mit psychischen Aspekten körperlicher Krankheit, mit Essstörungen sowie mit der Psychotherapie- und Versorgungsforschung.