Geschichte Heidelberger Nobelpreisträger und der Nationalsozialismus
Analog zu den Entscheidungen des Nobelpreis-Komitees in Stockholm sieht es die Universität Heidelberg nicht als ihre Aufgabe an, den mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Forschern, die gleichzeitig mehr oder weniger offen Anhänger der Nationalsozialisten oder ihres ideologischen Gedankenguts waren, diesen Preis nachträglich abzuerkennen. Ebenso wenig will die Universität sie und ihre Verflechtungen mit dem Unrechtsregime totschweigen.
Die Ruperto Carola sieht sich vielmehr in der Verantwortung, nicht isoliert wissenschaftliche Verdienste, sondern ebenso politisches Tun zu dokumentieren, es ohne Beschönigungen darzustellen und die unselige Verbindung von Teilen der Wissenschaft mit der Nazidiktatur im Gedächtnis lebendig zu erhalten.
Dies steht in direktem Zusammenhang mit dem übergreifenden Anspruch, den unauflöslichen Zusammenhang von wissenschaftlichem Handeln und gesellschaftlicher Verantwortung zu leben, wie die Ruperto Carola ihn im 2008 beschlossenen Leitbild der Ruprecht-Karls-Universität niedergelegt hat.
Hinweis: Die Darstellungen der Laureaten sind mit den Geschichtswissenschaftlern der Universität im Benehmen mit dem Universitätsarchiv abgestimmt.