Abendvortrag Bauernkriegs-Held oder Bösewicht? Der bekannte Rechtsbuchautor Johann Elias Meichsner im Strudel des Bauernkriegs
- Mittwoch, 30. April 2025, 19:15 Uhr
- Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft, Bibliothekssaal, Friedrich-Ebert-Platz 2, 69117 Heidelberg
- Prof. Dr. Andreas Deutsch, Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Leiter der Forschungsstelle Deutsches Rechtswörterbuch
Über den Rechtsbuchautor Johann Elias Meichsner und seine Verwicklung in den Bauernkrieg spricht Prof. Dr. Andreas Deutsch in einem öffentlichen Abendvortrag mit dem Titel „Bauernkriegs-Held oder Bösewicht? Der bekannte Rechtsbuchautor Johann Elias Meichsner im Strudel des Bauernkriegs. Und wie ihn sein Heidelberger Sohn rettete“. Andreas Deutsch ist Rechtshistoriker und als Wissenschaftler an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg tätig. Darüber hinaus leitet er die Forschungsstelle Deutsches Rechtswörterbuch an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Der Eintritt ist frei.

Adresse
Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft
Bibliothekssaal
Friedrich-Ebert-Platz 2
69117 HeidelbergVeranstalter
Veranstaltungstyp
Vortrag
Abstract
Weil der berühmte Maler Jörg Ratgeb 1526 gevierteilt wurde, gilt er für manche als „Märtyrer aus dem Bauernkrieg“. Schuld am Tod des genialen Künstlers sei allein der bekannte Rechtsbuchautor und Stuttgarter Stadtschreiber Johann Elias Meichsner. Tatsächlich hatte Meichsner den Maler erheblich belastet. Aber zu Unrecht? Es ist derselbe Meichsner, der Anfang Mai 1525 massenweise Rundschreiben für den württembergischen Bauernhaufen aufsetzte, um alle Kräfte gegen das herannahende Heer des Schwäbischen Bundes zu aktivieren. War er also eher ein Held des Bauernkriegs? Oder handelte er unter Zwang? Meichsner war stets ein entschiedener Gegner des mörderischen Herzogs Ulrich von Württemberg gewesen. Als Ulrich 1534 auf den Stuttgarter Thron zurückkehren konnte, ließ er Meichsner (angeblich wegen seiner Aktivitäten im Bauernkrieg) in den Kerker werfen. Nun drohte Meichsner selbst die Hinrichtung. Doch seinem Sohn, dem Heidelberger Minister Dr. Sebastian Meichsner, gelang es zusammen mit anderen Verwandten, den von Folter und Haft bereits lebensgefährlich geschwächten Vater zu retten.