Netzwerk Alternsforschung Bewegung im Alter

  • Termin in der Vergangenheit
  • Mittwoch, 10. April 2024, 17:00 - 19:00 Uhr
  • Neue Universität, Hörsaal 13, Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg
    • Prof. Dr. Karen Steindorf, Deutsches Krebsforschungszentrum und Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg
    • Prof. Dr. Simon Steib, Universität Heidelberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft
    • Prof. Dr. Clemens Becker, Universitätsklinikum Heidelberg, Geriatrisches Zentrum
    • Moderation: Prof. Dr. Cornelia Wrzus, Universität Heidelberg, Psychologisches Institut / Netzwerk Alternsforschung

Das gesundheitliche Potential von Bewegung und Training bis ins hohe Alter ist zwar wissenschaftlich belegt, dennoch bewegen sich die meisten Menschen zu wenig. Die Frage „Wieviel Bewegung sollte es sein und welchen Erkrankungen kann ich dadurch vorbeugen?“ steht im Mittelpunkt dieser Veranstaltung, mit der sich das Netzwerk Alternsforschung an interessierte Bürger:innen wendet. Doch wie kann Bewegung gemessen werden? Ist der Schrittzähler noch zeitgemäß oder gibt es bessere Alternativen? Welche Rolle spielt Bewegung in der Vorbeugung von Krebsekrankungen und welchen Effekt hat körperliche Bewegung im Verlauf der Krebserkrankung? 

Symbolbild, Foto, Beine mit Leggins und Laufschuhen auf Weg

Vorträge

  1. Prof. Dr. Karen Steindorf: Die Rolle von Bewegung bei der Prävention und Therapie von Krebserkrankungen
    Es gilt als erwiesen, dass etwa 40 Prozent aller Krebsfälle in Deutschland vermeidbar wären. Zahlreiche Studien konnten in dem Zusammenhang belegen, dass körperlich aktive Menschen ein geringeres Risiko haben, an Krebs zu erkranken, als körperlich inaktive Menschen. Wie groß diese Effekte sind, für welche Krebsarten dieser Zusammenhang besteht und welche Rolle der Bewegung somit insgesamt in der Vermeidung von Krebserkrankungen zukommt, wird in diesem Vortrag beantwortet. Zudem wird auf die positiven Wirkungen von Bewegung und körperlichem Training nach einer Krebsdiagnose und im Verlauf einer Krebserkrankung eingegangen. Auch einige praktische Tipps zur Um- setzung der bestehenden Empfehlungen in den eigenen Bewegungsalltag werden gegeben.
     
  2. Prof. Dr. Simon Steib: Körperlich fit im Alter – Wie viel Bewegung ist gesund und muss es immer anstrengend sein?
    Der Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit ist ein wesentlicher Baustein für ein gesundes Altern und für den langfristigen Erhalt von Mobilität und sozialer Teilhabe. Die gesundheitlichen Potenziale von Bewegung und körperlichem Training bis ins hohe Erwachsenenalter sind inzwischen umfassend wissenschaftlich belegt. Dies spiegelt sich in den bestehenden nationalen und internationalen Bewegungsempfehlungen wider. Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Empfehlungen, beleuchtet die Bedeutung von körperlicher Aktivität und Training in der Prävention altersbedingter Erkrankungen und geht der Frage nach, wie intensiv und regelmäßig Bewegung sein muss, um gesundheitsförderlich zu wirken.
     
  3. Prof. Dr. Clemens Becker: Kann Ihr Mobiltelefon oder Ihre SmartWatch Ihnen sagen, wie fit Sie sind, und wie viel Bewegung ist gesund und nötig?
    Die Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen sind sehr allgemein gehalten und meistens schwer überprüfbar. Oft wird eine Schrittzahl von 10.000 am Tag angegeben oder die Empfehlung ausgesprochen, mindestens 150 Minuten in der Woche zu gehen. Die Schrittzahl ist wissenschaftlich falsch und die Zeitangaben sowie die Intensität des Gehens für die meisten Menschen nicht ohne Weiteres überprüfbar. Neue Forschungsergebnisse helfen weiter. Es ist jetzt möglich, überprüfbare Empfehlungen auszusprechen und, wie bei der Blutdruckmessung, diese auch zu kontrollieren. Der Vortrag berichtet aus aktuellen Forschungsprojekten der Universität und des Universitätsklinikums Heidelberg.

Weitere Informationen und Teilnahme

Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorträge besteht die Möglichkeit, Fragen an die Referent:innen zu stellen. Für die Online-Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich an kontakt@nar.uni-heidelberg.de.

Alle Termine der Veranstaltung 'NAR Seminar'

Das Seminar des Netzwerks Alternsforschung (NAR) an der Universität Heidelberg ist ein öffentliches Seminar, das sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger wendet. Die Vorträge sind im Allgemeinen ohne Fachkenntnis verständlich. Am NAR untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär die verschiedenen Aspekte des Alterns. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf biologischer, medizinischer, psychologischer, soziologischer und ökonomischer Alternsforschung.