Gespräche auf der HSE-Terrasse Mehr Perspektiven wagen: Chinakompetenz als Zukunftskompetenz
- Termin in der Vergangenheit
- Mittwoch, 10. Juli 2024, 18:00 - 20:00 Uhr
- Heidelberg School of Education, Terrasse, Voßstraße 2, Gebäude 4330, 69115 Heidelberg
- Prof. Dr. Barbara Mittler, Universität Heidelberg, Institut für Sinologie / Leitung Projekt China-Schul-Akademie
- Dr. Odila Schröder, Universität Heidelberg, Projekt China-Schul-Akademie
- Dr. Daniel Schumacher, Evangelische Schule Schloss Gaienhofen / Universität Konstanz
Spätestens seit der Veröffentlichung der China-Strategie der Bundesregierung im Juli 2023 wird eine vertiefte Auseinandersetzung mit China – mehr Chinakompetenz – auch mit Blick auf die Schule vermehrt gefordert. Gemeinsam mit dem Lehrer und Schulbuchautor Dr. Daniel Schumacher diskutieren die Projektleiterin der China-Schul-Akademie an der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Barbara Mittler, und Projektmitarbeiterin Dr. Odila Schröder im Terrassengespräch, wie schulischer Unterricht mehr Perspektiven auf China wagen und Schüler:innen neue Sichtweisen durch China eröffnen kann.

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Heidelberg School of Education
Terrasse
Voßstraße 2, Gebäude 4330
69115 HeidelbergVeranstalter
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Diskussion
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Kurze Inputs weiten zunächst die Perspektive und ordnen die Bedeutung von Chinakompetenz aus Sicht der Fachwissenschaft und Fachdidaktik in breitere Kontexte ein: So lässt sich China als wertvolles Beispiel für transkulturelles Lernen und globalgeschichtliche Perspektivierungen im Geschichtsunterricht heranziehen und ist ein unumgängliches Thema im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Kontrastierend stellen die Referent:innen erste Ergebnisse einer Auswertung bundesweiter Lehrpläne und Schulbücher der Fächer Geschichte, Geografie/Erdkunde, Religion/Ethik und Sozialkunde vor und teilen ihre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Schulbuchverlagen. Aus der Diskussion der Leerstellen („Perspektivlosigkeit“ oder „Monoperspektivierung“) ergibt sich ein Einblick in die Arbeit der China-Schul-Akademie und deren Zusammenarbeit mit Fachdidaktiker:innen. Zudem sollen Perspektiven aus der schulischen Praxis beleuchtet werden. Abschließend diskutieren die Referent:innen mögliche Lösungsansätze, die sich aus der „Herausforderung Chinakompetenz“ in der Fachwissenschaft und Fachdidaktik bei der Erstellung von Bildungsmedien und der Lehrkräfteausbildung ergeben, und beziehen dabei Fragen und Erfahrungen aus dem Publikum ein. Im Anschluss besteht Gelegenheit, sich in ungezwungenem Ambiente persönlich mit den Expert:innen und Gästen auszutauschen.
Weitere Informationen
China begegnet uns täglich, Zukunft ohne China zu denken ist schlicht unmöglich. Aber trotz des wachsenden Interesses und zunehmender medialer Präsenz des Themas ist das Chinabild in Deutschland von Stereotypen und Ängsten geprägt und oft einseitig auf eine monolithische Darstellung der Volksrepublik China (VR China) beschränkt. China in seiner thematischen Breite und historischen Tiefe zu erfassen ist eine große Herausforderung. Doch genau diese vertiefte Auseinandersetzung mit China – mehr Chinakompetenz – wird spätestens seit der Veröffentlichung der China-Strategie der Bundesregierung im Juli 2023 auch mit Blick auf die Schule vermehrt gefordert. Und tatsächlich wurde China etwa in Baden-Württemberg schon 2016 mit der Reform der Bildungspläne unter anderem im Geschichtsunterricht mehr Raum gewährt. Dieser Wunsch nach mehr Chinakompetenz schafft jedoch Bedarf nach Orientierung und Qualifizierung, dem Schulcurricula bundesweit und Schulbuchverlage höchstens am Rande gerecht werden. China kommt in der Lehrer:innen-Ausbildung kaum vor, originalsprachliche Quellen sind rar.
Hier setzt die China-Schul-Akademie an der Universität Heidelberg an: Das vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt fördert durch ein gezieltes Fortbildungsangebot und die Bereitstellung von Lernmaterialien die kritische und multiperspektivische Beschäftigung mit China im Fachunterricht. Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Barbara Mittler, Professorin für Sinologie an der Ruperto Carola.