Herausforderung Kulturerbe?! Restitution – und jetzt?

  • Termin in der Vergangenheit
  • Mittwoch, 10. Juli 2024, 18:15 Uhr
  • Neue Universität, Aula, Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg
    • Prof. Dr. Bénédicte Savoy, TU Berlin, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik

Seit 2017 ist in vielen europäischen Ländern scheinbar alles Wichtige über die Rückgabe von Kulturgütern, die während des 19. und 20. Jahrhunderts aus kolonialen Zusammenhängen nach Europa verbracht wurden, diskutiert worden. Ein Wendepunkt war die Übergabe der königlichen Schätze von Abomey an die Republik Benin im Jahr 2021. Ihre Rückgabe läutete eine neue geopolitische Ära im Umgang mit afrikanischem Erbe ein. Solche Restitutionen verdeutlichen, dass die physische Rückführung von kulturell und historisch wertvollen Gütern die im Sarr-Savoy-Bericht von 2018 beschriebenen „tektonischen Verschiebungen“ herbeiführen kann. In ihrem Vortrag wird die Referentin der Frage nachgehen, warum das Thema Restitution trotz bereits erzielter Erfolge einiger afrikanischer Staaten, die damit den Weg für kulturelle Gerechtigkeit ebneten, immer wieder aufgegriffen wird.

Pressemitteilung

Foto, Benin Bronze, Kopf mit Hut

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Die Beschäftigung mit dem kulturellen Erbe (der Menschheit) ist dann zeitgenössisch und gesellschaftlich relevant, wenn Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschlagen werden und Kulturerbe als ein dynamisches Konzept verstanden wird. Es wirkt als transformierende Ressource, wenn es als integraler Bestandteil zur Untersuchung von identitäts- und machtpolitischen Diskursen herangezogen wird. Häufig erweist sich Kulturerbe dabei als umstritten und als Bestandteil größerer gesellschaftlicher Kontroversen.

In dieser Veranstaltungsreihe gehen die Flagship-Initiative Transforming Cultural Heritage und das Heidelberg Center Cultural Heritage der Universität Heidelberg aktuellen Fragen zum kulturellen Erbe nach. Die Reihe greift ausgehend von transformierender, innovativer Forschung aktuelle und kontroverse, aber gesellschaftlich immer relevante Themen auf und diskutiert sie mit ausgewiesenen Referent:innen.