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Startseite > Rechenschaftsbericht 2001/2002 > Inhalt > II. Hochschulpolitische Daten und Perspektiven

4. Lehre: Formen und Organisation
 
      Es ist das erklärte Ziel des Wissenschaftsministers des Landes, die neuen Formen der Studiengänge (Bachelor- und Masterstudiengänge) möglichst flächendeckend einzuführen. Die Universität Heidelberg steht diesem Ziel durchaus aufgeschlossen gegenüber, plädiert jedoch nachdrücklich dafür, auf diesem Weg mit Augenmaß voranzuschreiten. Insbesondere dürfen die Absolventen nicht mit Abschlüssen entlassen werden, die ihnen in der Praxis kaum Chancen für den Berufseinstieg eröffnen. Deshalb beobachtet die Universität Heidelberg genau, wie sich vor allem die öffentlichen Arbeitgeber gegenüber den neuen Abschlüssen verhalten. Daneben setzt die Ruperto Carola auf die Gespräche, zu denen der Wissenschaftsminister die Universitäten mit Vertretern der Wirtschaft Rechenschaftsbericht des Rektorats 2001/2002 zusammenführen will. Außerdem geht das Rektorat sorgfältig der Frage nach, ob die neuen Studiengänge, was offenbar nicht ausgeschlossen werden kann, den Studienortwechsel erschweren. Durch Absprachen mit kooperierenden Universitäten soll die Qualitätssicherung und Vergleichbarkeit von Bachelor-Studiengängen gewährleistet werden. Jedenfalls sind die Heidelberger Masterstudiengänge als Exzellenz-Studiengänge konzipiert, so dass nur die besten Bachelor-Absolventen (woher auch immer) Zugang zu ihnen finden werden.

In der Ruperto Carola sind eine Reihe interdisziplinärer Aufbaustudiengänge im Zusammenwirken mit der Universität Mannheim und mit Fachhochschulen der Region erarbeitet worden. Weitere sind (unter hilfreicher Assistenz der Akademie für Weiterbildung) in Planung. Von ihnen verspricht sich die Universität eine wesentliche Stärkung ihrer Position im Wettbewerb der Bildungseinrichtungen. Sie geht davon aus, dass die erfolgreichen Absolventen deutlich bessere Arbeitsmarkt- und Verdienstchancen haben. Insbesondere für diesen Bereich hält deshalb die Universität das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Verbot von Studiengebühren für kontraproduktiv.

Gerade weil neue Studiengänge die Produkte sind, über die sich die Universität Heidelberg im Wettbewerb behaupten will und muss, plädiert sie mit allem Nachdruck dafür, dass sich auch das Wissenschaftsministerium in seiner Genehmigungspraxis am Wettbewerbsbezug ausrichtet. Das erfordert eine angemessen zügige Antragsbearbeitung. Insbesondere bei akkreditierten Studiengängen sollte sich das Ministerium auf die Prüfung der Rahmenvoraussetzungen beschränken.

Als ein neues Feld der Lehre könnte sich der Lehrexport über Niederlassungen der Universität Heidelberg im Ausland fruchtbringend herausbilden. Einen solchen Brückenkopf für Kooperationen mit ausländischen Universitäten bildet das jüngst eröffnete Heidelberg Center in Santiago de Chile. Sollte es sich in seinen Aktivitäten bewähren, könnte es als Modell für weitere Heidelberg Zentren in anderen Ländern dienen.




II. Hochschulpolitische Daten und Perspektiven
3. Professionalisierung der Fakultätsebene
Vorwärts 5. Wissenschaftsregion Rhein-Neckar

 

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