2. Die Universität hat sich für das kaufmännische Rechnungswesen
entschieden und die betriebswirtschaftliche Standardsoftware SAP
R/3 eingeführt. Da die kaufmännische Rechnungslegung nur nach den
für Landesbetriebe geltenden Grundsätzen zulässig ist, wird die
Universität Heidelberg als erste Landesuniversität voraussichtlich ab
1. Juli 2002 nach den Vorschriften für Landesbetriebe wirtschaften.
Mit Zustimmung von Senat und Universitätsrat wurde in
Verhandlungen mit Landesministerien sichergestellt, dass die
Universität dadurch keine Nachteile gegenüber anderen
Universitäten erleidet und sie weiterhin in den Solidarpakt
einbezogen bleibt.
3. Das Modell für eine bedarfs- und leistungsorientierte Budgetierung
der wissenschaftlichen Einrichtungen wurde im breiten Konsens in
der Universität entwickelt und im letzten Quartal des Jahres 2001 von
Senat und Universitätsrat verabschiedet. Die Implementierung
beginnt in der zweiten Jahreshälfte, eine inhaltliche und organisatorische
Erweiterung des Modells wird in Phase 2 des Projekts
erfolgen.
4. Eine weitere Maßnahme zur Optimierung des Ressourceneinsatzes
auf Institutsebene war die Eröffnung von universitätsinternen
Märkten. Die Institute können die ihnen zugewiesenen Ressourcen
und Dienstleistungen anbieten bzw. die Angebote der Märkte gegen
Bezahlung in Anspruch nehmen. Bisher wurden ein Werkstattmarkt,
ein Raummarkt für Büro- und Laborflächen und ein Kapitalmarkt
eingeführt.
Das Leistungsangebot des Werkstattverbundes im Dienstleistungsbereich
Neuenheimer Feld wurde erstellt und ist allen Instituten der
Universität gegen Bezahlung zugänglich.
Nach einem stellen- bzw. personalbezogenen Richtwertverfahren
wurde für alle wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität der
rechnerische Bedarf für Büro- und Laborflächen ermittelt. Werden
mehr Räume als nach diesem Richtwert ermittelt genutzt, so ist
hierfür eine (moderate) Miete zu zahlen. Nicht benötigte Büro- und
Laborflächen können auf dem internen Raummarkt angeboten
werden. Findet sich ein Nutzer, erhält der Anbieter Mietzahlungen für
die Zeit der Überlassung.
Im Rahmen des Kapitalmarktes können die Institute bei der Zentralen
Universitätsverwaltung Kredite aufnehmen oder Gelder für
Maßnahmen in künftigen Jahren ansparen. Die Institute machen von
diesen Instrumenten regen Gebrauch.
Die universitären Märkte werden künftig aufmerksam verfolgt und
weiter entwickelt.
Für die zweite Phase des Projekts IMPULSE werden in fünf
Teilprojekten (TP) folgende Ziele verfolgt:
TP 1 Optimierung der universitären Binnenstruktur
Die bisherigen Erfahrungen im Projekt zeigen, dass größere Institute
die Vorteile des globalisierten Haushalts und die damit verbundenen
neuen Gestaltungsmöglichkeiten weitaus effektiver nutzen können
als kleinere Institute. So sind z.B. Budget- und Auslastungsschwankungen
von kleineren Instituten schwieriger auszugleichen.
Die Optimierung der universitären Binnenstruktur stellt
daher eine entscheidende Voraussetzung für eine langfristige und
universitätsweite Nutzung der im Rahmen des Projekts entwickelten
Methoden und Handwerkszeuge dar.
TP 2 Umsetzung und Weiterentwicklung der Budgetierung
Die Budgets der wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität für
das Jahr 2002 werden nach der bisherigen Methode berechnet und
zusätzlich zum Vergleich, der noch keine monetären Auswirkungen
hat, nach den Regeln der neuen Budgetierung auf der Basis der
Belastungs- und Leistungsindikatoren des Jahres 2001. Eine
Änderung der Budgets aufgrund der neuen Budgetierung wird im
Jahr 2003 eintreten. Bisher sind erhebliche Teile der
Personalausstattung (technisches Personal, Lektoren, Sportlehrer
und Personal in dezentralen Bibliotheken) sowie der Aufwand für die
Infrastruktur in der Budgetierung nicht berücksichtigt. Sie findet
vorerst keine Anwendung für die nichtwissenschaftlichen Einrichtungen.
Die wesentlichen Aufgabe im TP 2 ist die schnelle Umsetzung
der bislang beschlossenen Konzepte sowie deren inhaltliche
und organisatorische Weiterentwicklung.