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5. IMPULSE-Projekt
 
Eigenverant-
wortliche Entscheidungen über die Mittel-
verwendung
  Mit dem Projekt IMPULSE (Dezentrale Ressourcenverantwortung) werden an der Universität Heidelberg Voraussetzungen für eine optimale Ressourcenverwendung geschaffen.

Zentrale Idee zur Erreichung dieses Ziels ist es, die Institute und Seminare der Universität mit Kompetenzen und Ressourcen soweit auszustatten, dass sie aufgrund ihres Wissens und der sachnäheren Beurteilungsmöglichkeit von Bedarf und Nutzen des Wissenschaftsbetriebs die wirtschaftlich richtigen Entscheidungen treffen können. Die Phase 1 des Projektes wurde im Berichtszeitraum abgeschlossen. Die Phase 2 soll im Jahre 2002 begonnen und mit dem Jahre 2004 abgeschlossen werden.

In der ersten Phase des Projekts (1999 – 2001) wurden folgende Ergebnisse erzielt:

1. Die Institute haben einen weitgehend globalisierten Haushalt. Das Jährlichkeitsprinzip ist abgeschafft und die früher obligatorische Wiederbesetzungssperre für freigewordene Stellen zur Mittelschöpfung für strategische Maßnahmen des Rektorats wurde durch ein Umlagenmodell ersetzt. Die Stellenplanbindung für Arbeiter- und Angestelltenstellen wurde gelockert. Die Institute bewerten diese neuen Steuerungsmöglichkeiten sehr positiv und nutzen sie umfangreich.

Anwendung der Vorschriften für Landesbetriebe ab Juli 2002   2. Die Universität hat sich für das kaufmännische Rechnungswesen entschieden und die betriebswirtschaftliche Standardsoftware SAP R/3 eingeführt. Da die kaufmännische Rechnungslegung nur nach den für Landesbetriebe geltenden Grundsätzen zulässig ist, wird die Universität Heidelberg als erste Landesuniversität voraussichtlich ab 1. Juli 2002 nach den Vorschriften für Landesbetriebe wirtschaften. Mit Zustimmung von Senat und Universitätsrat wurde in Verhandlungen mit Landesministerien sichergestellt, dass die Universität dadurch keine Nachteile gegenüber anderen Universitäten erleidet und sie weiterhin in den Solidarpakt einbezogen bleibt.

3. Das Modell für eine bedarfs- und leistungsorientierte Budgetierung der wissenschaftlichen Einrichtungen wurde im breiten Konsens in der Universität entwickelt und im letzten Quartal des Jahres 2001 von Senat und Universitätsrat verabschiedet. Die Implementierung beginnt in der zweiten Jahreshälfte, eine inhaltliche und organisatorische Erweiterung des Modells wird in Phase 2 des Projekts erfolgen.

4. Eine weitere Maßnahme zur Optimierung des Ressourceneinsatzes auf Institutsebene war die Eröffnung von universitätsinternen Märkten. Die Institute können die ihnen zugewiesenen Ressourcen und Dienstleistungen anbieten bzw. die Angebote der Märkte gegen Bezahlung in Anspruch nehmen. Bisher wurden ein Werkstattmarkt, ein Raummarkt für Büro- und Laborflächen und ein Kapitalmarkt eingeführt.

Das Leistungsangebot des Werkstattverbundes im Dienstleistungsbereich Neuenheimer Feld wurde erstellt und ist allen Instituten der Universität gegen Bezahlung zugänglich.

Nach einem stellen- bzw. personalbezogenen Richtwertverfahren wurde für alle wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität der rechnerische Bedarf für Büro- und Laborflächen ermittelt. Werden mehr Räume als nach diesem Richtwert ermittelt genutzt, so ist hierfür eine (moderate) Miete zu zahlen. Nicht benötigte Büro- und Laborflächen können auf dem internen Raummarkt angeboten werden. Findet sich ein Nutzer, erhält der Anbieter Mietzahlungen für die Zeit der Überlassung.

Im Rahmen des Kapitalmarktes können die Institute bei der Zentralen Universitätsverwaltung Kredite aufnehmen oder Gelder für Maßnahmen in künftigen Jahren ansparen. Die Institute machen von diesen Instrumenten regen Gebrauch.

Die universitären Märkte werden künftig aufmerksam verfolgt und weiter entwickelt.

Für die zweite Phase des Projekts IMPULSE werden in fünf Teilprojekten (TP) folgende Ziele verfolgt:

TP 1 Optimierung der universitären Binnenstruktur

Die bisherigen Erfahrungen im Projekt zeigen, dass größere Institute die Vorteile des globalisierten Haushalts und die damit verbundenen neuen Gestaltungsmöglichkeiten weitaus effektiver nutzen können als kleinere Institute. So sind z.B. Budget- und Auslastungsschwankungen von kleineren Instituten schwieriger auszugleichen. Die Optimierung der universitären Binnenstruktur stellt daher eine entscheidende Voraussetzung für eine langfristige und universitätsweite Nutzung der im Rahmen des Projekts entwickelten Methoden und Handwerkszeuge dar.

TP 2 Umsetzung und Weiterentwicklung der Budgetierung

Die Budgets der wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität für das Jahr 2002 werden nach der bisherigen Methode berechnet und zusätzlich zum Vergleich, der noch keine monetären Auswirkungen hat, nach den Regeln der neuen Budgetierung auf der Basis der Belastungs- und Leistungsindikatoren des Jahres 2001. Eine Änderung der Budgets aufgrund der neuen Budgetierung wird im Jahr 2003 eintreten. Bisher sind erhebliche Teile der Personalausstattung (technisches Personal, Lektoren, Sportlehrer und Personal in dezentralen Bibliotheken) sowie der Aufwand für die Infrastruktur in der Budgetierung nicht berücksichtigt. Sie findet vorerst keine Anwendung für die nichtwissenschaftlichen Einrichtungen. Die wesentlichen Aufgabe im TP 2 ist die schnelle Umsetzung der bislang beschlossenen Konzepte sowie deren inhaltliche und organisatorische Weiterentwicklung.

Notwendigkeit der Einführung eines Informations-
systems für alle Leitungs-
ebenen.
  TP 3 Aufbau eines Führungs- und Informationssystems

Viele hundert Forschungsprojekte mit komplizierter Personal- und Finanzierungsstruktur, Tausende von Prüfungen in jedem Jahr und ein gerade im Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses stark fluktuierender Personalbestand generieren kontinuierlich einen Datenstrom, in den wichtige operative und strategische Schlüsselinformationen für die erfolgreiche Durchführung von Lehre und Forschung eingebettet sind. Auf allen drei Leitungsebenen (Institut, Fakultät und Rektorat) müssen diese Daten in aufbereiteter Form für operative und strategische Entscheidungen zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Das Rektorat hat daher die dringende Notwendigkeit für die Schaffung eines EDV-basierten Führungs- und Informationssystem (FIS) erkannt. Einführung, Erprobung und Konsolidierung eines solchen FIS (TP3) erhalten im Interesse verantwortlicher Universitätsautonomie einen herausragenden Stellenwert.

TP 4 Schulung, Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit

Die effektive und sinnvolle Nutzung der dezentralen Ressourcenverantwortung sowie des Führungs- und Informationssystems können nur dann erfolgversprechend gelingen, wenn die Fakultäten, Institute und andere Einrichtungen in der Lage sind, das erforderliche Datenmaterial zur Verfügung zu stellen und innerhalb des Führungssystems eigenverantwortlich zu nutzen. Hierfür muss das zuständige Personal sorgfältig geschult werden. Neben der regelmäßigen Durchführung von Schulungs- und Informationsveranstaltungen sind die neu gestalteten Handwerkzeuge für die Leistungsebene der Universität sorgfältig zu dokumentieren, so daß eine effektive Nutzung auf Dauer universitätsweit gewährleistet ist. Es ist außerdem vorgesehen, das Projekt IMPULSE mit einer aktuellen und inhaltsreichen Internetpräsentation, durch Herausgabe von Informationsbroschüren sowie durch Vorstellung auf einschlägigen Tagungen und Workshops öffentlich sichtbar werden zu lassen.

TP 5 Evaluation des Gesamtprojekts

Das Projekt IMPULSE ist als ein Projekt gestaltet, das Freiräume für die experimentelle Erprobung innovativer Konzepte lässt. Daher ist die begleitende und abschließende Evaluierung der erprobten Instrumente und Regelwerke sehr wichtig. Auf diese Weise sollen die Wirkungsannahmen überprüft, die geschaffenen Instrumente hinsichtlich der tatsächlichen Wirkung getestet und mögliche Hindernisse und weitere Verbesserungsmöglichkeiten gefunden werden.

Für jedes Instrument werden die Wirkungsannahmen in Kenngrößen überprüft. Darüber hinaus werden qualitative Bewertungen durch die handelnden Personen in der Universität Heidelberg abgerufen („Kundenbefragung“). In gemeinsamen Bewertungsworkshops (Stärken-Schwächen-Analysen) mit den verschiedenen Führungsebenen der Universität sollen im letzten Projektjahr sowohl die Instrumente gemeinschaftlich bewertet als auch Ansätze für eine Weiterentwicklung der Reformbemühungen gefunden werden. Am Ende beider Projektphasen wird ein umfangreicher Abschlußbericht mit allen Evaluationsergebnissen erstellt und publiziert werden.

Dem Beraterkreis der VolkswagenStiftung zum Programm „Leistungsfähigkeit durch Eigenverantwortung“ wurde vom Rektorat am 20. und 21. Februar 2002 der Antrag vorgestellt. Die Stiftung hat sich bereit erklärt, die beantragten Mittel für die zweite Projektphase freizugeben.




III. Wesentliche Vorgänge an der Universität
4. Neuordnung der Fakultätent
Vorwärts 6. Wissenschaftsexport

 

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