7. Landesgraduiertenförderung
Das LGFG-Programm des Landes Baden-Württemberg unterstützt hervorragend qualifizierte
Promovierende, die keinem bestimmten Fachbereich angehören müssen und auch
thematisch nicht eingeschränkt sind. Das Programm ermöglicht damit Einzelarbeiten,
die nicht in größere Projekte eingebunden sind. Für das Jahr 2002 standen aus dem
LGFG-Programm des Wissenschaftsministeriums 689.000 € zur Verfügung. Darin sind
auch zwei Stipendien für die Jüdische Hochschule enthalten. Ab Oktober 2002 wurde
vom MWK ein weiteres zweckgebundes Stipendium zur wissenschaftlichen Betreuung
des Faust-Archivs in Knittlingen durch das Germanistische Seminar bewilligt.
Die monatliche Stipendienhöhe des LGFG-Programms ist zwar mit zur Zeit 820 € noch
niedriger als in Graduiertenkollegs. Die Erweiterung der unschädlichen Nebentätigkeit
als Wissenschaftliche Hilfskraft konnte jedoch die Attraktivität des Programms steigern.
Zur Ausschreibung zum Sommer-Semester 2003 wurden die Fakultäten mit Nachdruck
auf diese Verbesserungen und die guten Fördermodalitäten des Graduiertenprogramms
hingewiesen. Es konnte dadurch eine deutliche Erhöhung der Bewerberzahlen erreicht
werden. Während im WS 2002/03 nur 40 Bewerbungen vorlagen, von denen 26 Anträge
bewilligt wurden, stieg die Bewerberzahl im SS 2003 auf 70 Einreichungen an, von denen
32 Anträge als förderfähig bewertet wurden. Damit wurden im Berichtszeitraum insgesamt
58 Stipendien neu vergeben. Dies ist die bisher höchste Vergabezahl im LGFG-Programm
in Heidelberg. Gerade für die Geistes- und Sozialwissenschaften erweist sich die
Landesgraduiertenförderung nach wie vor als ein unverzichtbares Förderinstrument
und als eine wesentliche Ergänzung zu den in Heidelberg bestehenden Graduiertenkollegs.
Etwa zwei Drittel aller Bewerbungen entfallen auf Kandidaten aus diesen Fächern.
Die oft ungenügende Anbindung an den Wissenschaftsbetrieb ist für viele Stipendiaten
jedoch problematisch. Vor allem ist im Landesgraduiertenprogramm keine Teilnahme an
einem Betreuungsprogramm vorgesehen. Die Universität hat darum mit Unterstützung
des Mentorenprogramms des MWK entsprechende Maßnahmen initiiert und damit
Empfehlungen des Wissenschaftsrates aufgegriffen. Ziel ist es, über das jeweilige Spezialgebiet
der Dissertation hinausreichende Schlüsselqualifikationen zu vermitteln sowie
die persönlichen Kontakte zwischen den Stipendiaten zu verbessern. Im Herbst 2002
fand hierzu im Rektorat erstmals ein Abendempfang mit einem anschließenden Konzert
in der Alten Aula statt. Zukünftig werden die LGFG Stipendiaten verstärkt durch Fortbildungsmaßnahmen
des Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW)
angesprochen. Zwei Blockseminare im Bildungszentrum der Universität werden das Stipendienprogramm
weiter aufwerten. Dies Programm wird mit den kommenden Promotionskollegs
(siehe unter 8) abzugleichen sein.