4. Universitätsarchiv
Die Aufbereitung und Bewahrung von historischer Information, die sich auf die Universität
selbst bezieht, werden von der zentralen Einrichtung des Universitätsarchivs geleistet.
Nutzer der hier angebotenen Dokumente kommen aus dem inner- wie außeruniversitären
Umfeld. Die Dienste des Universitätsarchivs sind Bestandteil der universitären
IuK-Dienste (Information und Kommunikation) und unterstützen die historische Forschung.
Zugleich sind die Angebote des Universitätsarchivs Teil der universitären
Öffentlichkeitsarbeit. Der rein quantitative Aufwuchs der Leistungen des Universitätsarchivs
lässt sich mit folgenden Zahlen eindrucksvoll belegen:
Schriftgutübernahmen in großem Umfang (63 Akzessionen) und ein Anstieg der Verwaltungsarbeiten
kennzeichnen das Berichtsjahr für das Universitätsarchiv. Das Volumen
der von April 2002 bis März 2003 übernommenen neueren Verwaltungsakten betrug
rund 660 laufende Regalmeter. Allein rund 300 Meter entfielen dabei auf die Registratur
des Studentensekretariats, das in einer einzigen Ablieferung dem Archiv alle Akten aus
der Zeit von 1981 bis einschließlich Winter 2001/02 überließ. Die Folgen dieser Maßnahme
führten zu einer Ausweitung der archivischen Arbeit. Die Zahl der persönlichen
Nutzer des Archivs überstieg im Kalenderjahr 2002 erstmals die Zahl 1000. Von insgesamt
1035 Archivnutzern kamen 664 für Forschungszwecke, die übrigen besuchten das
Archiv, um an Führungen, Tagungen, Vorträgen oder Übungen im Semester teilzunehmen.
Die Betreuung des Lesesaals erforderte Bewegungen von ca. 4300 Archivalieneinheiten
(Vorjahr 3992). Diese stetig wachsende Zahl macht die Bedeutung des Archivs für
die Universität ebenso deutlich wie die zahlreichen mit dem Archiv verbundenen Forschungsvorhaben,
an denen die Universität nach wie vor großes Interesse hat. Das
Archiv erhielt im Berichtsjahr 28 Belegexemplare wissenschaftlicher Arbeiten. Herausragend
war die Vorlage des Heidelberger Gelehrtenlexikons für die Zeit von 1386 bis 1651,
bearbeitet von Dagmar Drüll-Zimmermann. Weiterhin besonders anzumerken sind in
diesem Zusammenhang die Einrichtung einer neuen Arbeitsstelle der Heidelberger Akademie
der Wissenschaften zur Erforschung protestantischer Kirchenordnungen der frühen
Neuzeit, die Fortsetzung des von der Klaus-Tschira-Stiftung finanzierten Projekts
zur Erschließung der Bildbestände des Archivs und (seit Februar 2002) die Anlage einer
Datenbank zur Erfassung der Zwangsarbeiter, soweit sie während der NS-Zeit bei der
Stadt, der Universität oder in der Region beschäftigt waren. Bis März 2003 wurden mehr
als 20.000 Datensätze angelegt; die wissenschaftliche Auswertung der Datenbank ist Teil
des archivischen Arbeitsprogramms der zweiten Jahreshälfte 2003.
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