3. Universitätsrechenzentrum (URZ)
Eine elektronische Infrastruktur und Vernetzung sind Grundvoraussetzung für die Erfüllung
der Aufgaben der Universität in Lehre und Forschung sowie für die Führung und
Organisation der Universität. Das Rechenzentrum der Universität (URZ) stellt hierfür
wichtige Dienste bereit. Diese werden mehr und mehr mit den Aufgaben anderer Einrichtungen
der Universität wie der Universitätsbibliothek und den EDV-Abteilungen
von Instituten, Fakultäten bzw. zentralen oder dezentralen Einrichtungen vernetzt. Zur
Koordinierung wurde im Jahr 2002 eine Kommission auf Rektoratsebene gebildet, die
den Bereich Information und Kommunikation (IuK) als zentrale Führungsaufgabe der
Universitätsleitung versteht und die inneruniversitäre Kompetenz im Bereich IuK bündelt.
Nachdem die Grundzüge der kooperativen Struktur der EDV-Versorgung der Universität
in einem Grundsatzpapier festgelegt waren, hat der Senat Ende 2002 diese Struktur
durch eine „VBO für Systeme und Dienste der Informationsverarbeitung und Kommunikation
(IuK) im Rahmen des dezentralen kooperativen EDV-Versorgungssystems der
Universität“ rechtlich abgesichert.
Die Ablösung des zehn Jahre alten, ringförmigen Backbones des universitären Kommunikationsnetzes
durch einen Gigabit-Ethernet-Stern wurde 2001 genehmigt. Die Universität
wird den Landesanteil der notwendigen Investitionen aus eigenen Mitteln aufbringen;
daher konnte ein erster Abschnitt im Herbst 2002 beschafft werden. Mit der 2003
geplanten Fortführung sollen alle Institute über Gigabit-Strecken an den Stern angeschlossen
werden. Der Pilotversuch mit Netzwerken für Laptops ist in einen Regelbetrieb
übergegangen und soll auf möglichst viele Bereiche der Universität ausgeweitet
werden.
Der Neubau des Kirchhoff-Instituts für Physik wurde mit einer „Voice over IP“-Lösung
(„Sprache über das Datennetz“) in das universitäre Telefonnetz eingebunden, bei der die
Verkabelung vom Arbeitsplatz bis zu einer zentralen Übergabestelle („Gateway“) für
Datenübertragung und Telefonverkehr gemeinsam genutzt wird. Die beschaffte Übergabestelle
ermöglicht zukünftig den Einsatz dieser Technik im gesamten Universitätsnetz.
Im Jahr 2002 wurden der Universität zentrale Mittel für die Beschaffung von Arbeitsplatzrechnern
für Studierende bzw. Wissenschaftler (CIP/WAP) in Höhe von fast 1,1
Mio. € zur Verfügung gestellt. Die IuK-Kommission hat die eingereichten Anträge begutachtet,
sodass 10 CIP- und 5 WAP-Anträge mit insgesamt 1.053 Rechnern eingereicht
werden konnten.
Das URZ arbeit derzeit an einem Konzept zur Verbesserung der EDV-Sicherheit an der
Universität, das künftig mehr und mehr an Bedeutung gewinnen wird. Zur Umsetzung
des Konzepts wurde in einem ersten Schritt damit begonnen, universitätsweit einheitliche
Zugangs-Kontroll-Listen zu implementieren und für Netzbeauftragte zu dokumentieren.
Zur verbesserten Unterstützung der Einrichtungen richtete das URZ im Berichtsjahr
einen zentralen Mailserver ein, der technisch vom URZ betrieben wird, auf dem Institute
ihre Mailnutzer aber selbst verwalten können. Nach positiven Erfahrungen mit diesem
Server wurde analog dazu auch ein WWW-Server installiert, der zwar vom URZ betrieben,
von Instituten aber selbst verwaltet wird.
Als zentrale EDV-Anlagen werden im URZ Server unter den Betriebssystemen AIX, Solaris,
Linux und Windows 2000 benutzt. Für die zentralen Systeme sind ohne Studierende
fast 6.000 Nutzer registriert; hinzu kommen über 24.000 studentische Nutzerkennungen.
Im Sommer 2002 wurde ein neuer Mailserver in Produktion genommen. Parallel dazu
wurde ein Überwachungsrechner installiert, der die eingehenden E-Mails der Benutzer
des Mailservers des URZ auf unerwünschte Werbemails („Spam“) hin untersucht und
klassifiziert. Außerdem werden alle eingehenden und ausgehenden E-Mails auf Viren
hin untersucht und bei Virenbefall in Quarantäne gestellt.
Seit Beginn des Wintersemesters hat das URZ seine Öffnungszeiten ausgeweitet und
steht seinen Nutzern jetzt auch samstags zur Verfügung. Die universitäts-öffentlichen
Arbeitsplätze sind nach wie vor stark ausgelastet. Zur Entlastung wurden zusätzliche
Arbeitsplätze für Studierende mit Laptops geschaffen.
Auch das Angebot im Bereich neuer Medien wurde vom URZ ausgebaut; hier wurden
erhebliche Verbesserungen bei der Videoübertragung erzielt, die auch im Netz in sehr
hoher Qualität angeboten werden kann. Die verbesserte Bildqualität bringt vor allem
Vorteile für Filme aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Gebieten, welche ein
detailreiches Bild erfordern.
Die Universität hat es zu ihrem Anliegen gemacht, die Kompetenz der Studierenden im
Bereich moderner Information und Kommunikation (IuK) zu fördern. IuK-Kompetenzen
werden auch auf dem Arbeitsmarkt von morgen Schlüsselkompetenzen sein.
Das Rechenzentrum hat der veränderten Nachfrage nach Kursen Rechnung getragen
und sein Kursangebot konsolidiert und angepasst. Das WWW-Angebot wurde aktualisiert
und auf weit über 40.000 Seiten ausgebaut. Die bisherige zentrale Beratung, die
Dienstleistungen des Benutzerservice-Schalter und die aktuellen Computer-Zeitschriften
und Bücher aus der URZ-Bibliothek wurden in einem zentral gelegenen „Infoservice“-
Bereich zusammengefasst, um die Dienstleistungs-Orientierung des Rechenzentrums für
seine Kundschaft noch deutlicher zu machen.
Seit Dezember 2002 ist das Rechenzentrum auch ein Ausbildungsbetrieb. Es bietet
Ausbildungsstellen im Bereich „Fachinformatiker Systemintegration” an, wobei die
Schwerpunkte der Ausbildung in den Bereichen Netzwerktechnik, Neue Medien und
Serviceleistungen liegen.