4. Frauenförderung
Für jede Universität gehört die Förderung der Chancengleichheit von Studentinnen und
Wissenschaftlerinnen zu den im Universitätsgesetz festgelegten Aufgaben. Im Berichtsjahr
waren die Anstrengungen in Heidelberg auf die Nachwuchsförderung konzentriert:
Nur wenn es genügend qualifizierte Wissenschaftlerinnen gibt, kann auch die Anzahl
der Professorinnen steigen.
Schon im Jahr 2001 konnten wir den erfreulichen Trend beobachten, dass in den Berufungsverfahren
18 v. H. der ersten Plätze mit Wissenschaftlerinnen besetzt worden sind –
dies hat sich im Jahr 2002 auf 20 v.H. gesteigert.
Bei den Habilitationen von Frauen im Jahr 2002 (14 Habilitationen, das sind 14 v.H. von
allen) entspricht der Anteil zwar dem Bundes- wie auch dem Landesdurchschnitt, gegenüber
den Vorjahren ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen. Hier werden wir unsere
Anstrengungen in Zukunft verstärken. Zudem sollen vonseiten der Universität neben
der beratenden auch praktische Hilfestellungen angeboten werden, die die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf für Wissenschaftlerinnen besser realisierbar machen.
In dem vom Land Baden-Württemberg ausgeschriebenen Margarete-von-Wrangell-
Habilitationsprogramm haben die Bewerberinnen der Universität Heidelberg in diesem
Jahr außergewöhnlich gut abgeschnitten. Mit sechs (von insgesamt zwanzig) bewilligten
Anträgen ist die Zahl der im landesweiten Wettbewerb als exzellent bewerteten Nachwuchswissenschaftlerinnen
erfreulich groß. Das Angebot des Ministeriums ist mit der
Erwartung verknüpft, dass die Universitäten im Anschluss an die Landesförderung eine
Weiterförderung übernehmen, was bedeutet, sich zu 40 v.H. an der Finanzierung zu
beteiligen. Über die bisher in diesem Programm geförderten Habilitandinnen aus Heidelberg
ist zu berichten, dass sie alle habilitiert und in ihren Fächern etabliert sind – als
Professorinnen, als Leiterinnen von Projektgruppen oder als Lehrstuhlvertreterinnen.
Im mittlerweile elften Jahr wurde auch für 2002 das Wiedereinstiegsstipendium aus dem
Hochschul- und Wissenschaftsprogramm vergeben. Dieses Stipendium ist zu einem
bewährten Instrument der Förderung von Wissenschaftlerinnen geworden, die nach
einer familiär oder beruflich bedingten Unterbrechung ein Qualifikationsprojekt (Doktorarbeit
oder Habilitationsschrift) wieder aufnehmen wollen. 2002 wurden sechs Projekte
gefördert, zwei davon sind Habilitationsprojekte, die mithilfe des Stipendiums zur
Antragstellung bei der DFG (Nachwuchsgruppenantrag) vorbereitet werden.
Im November 2002 hat es einen Wechsel im Amt der Universitätsfrauenbeauftragten
gegeben; Dominique Lattard (Professorin für Mineralogie) hat sich für eine Amtszeit von
zwei Jahren zur Verfügung gestellt, ihre Stellvertreterin ist Annemarie Pucci (Professorin
für Physik).
Weitere Informationen zur Frauenförderung können dem Bericht der Frauenbeauftragten
entnommen werden.