CDU-Politiker, Bundeskanzler von 1982 bis 1998 Helmut Kohl
1930 bis 2017
Helmut Kohl studierte von 1951 bis 1958 Geschichte, Jura und Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg.
Während seiner Studienzeit hörte er Vorlesungen führender Politikwissenschaftler wie Waldemar Gurian und Arnold Bergstraesser. 1958 promovierte Kohl bei dem Historiker Walther Peter Fuchs zum Thema „Die politische Entwicklung in der Pfalz und das Wiedererstehen der Parteien nach 1945“. Parallel wirkte er in den Jahren 1956 bis 1958 als wissenschaftlicher Assistent am Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften der Ruperto Carola. Schon vor Beginn seines Studiums war Kohl der CDU beigetreten. Dort engagierte er sich unter anderem beim Aufbau der Jungen Union Ludwigshafen.
1959 wurde er erstmals in den rheinland-pfälzischen Landtag gewählt. Sieben Jahre später stieg er zum Landesvorsitzenden der CDU Rheinland-Pfalz auf, bevor er 1969 das Amt des Ministerpräsidenten des Landes übernahm. Im Jahr 1976 zog Kohl, mittlerweile Bundesvorsitzender der CDU, erstmals in den Bundestag ein. Sechs Jahre später übernahm er nach einem konstruktiven Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt das Amt des Bundeskanzlers, welches er 16 Jahre innehatte. Während seiner Regierungszeit machte Kohl sich vor allem um die Währungsunion, die deutsch-französischen Beziehungen und die Wiedervereinigung verdient. Noch heute gilt er gemeinhin als „Kanzler der Einheit“. Eine besondere Ehrung wurde Kohl 1998 mit der Ernennung zum „Ehrenbürger Europas“ durch die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zuteil. Seiner Alma Mater ist Helmut Kohl bis heute eng verbunden. In einem Grußwort anlässlich der Wiedereröffnung der Neuen Universität 2011, deren Schirmherrschaft er übernommen hatte, sagte er: „Über all die Jahre bis heute sind mir Heidelberg und seine Universität immer ein Stück Heimat geblieben.“