Reformator, Humanist, Philosoph, Philologe, Dichter Philipp Melanchthon (eigentlich Philipp Schwartzerdt)
1497 bis 1560
Der Humanist und Universalgelehrte Philipp Melanchthon war als Mitstreiter Martin Luthers eine treibende Kraft der Reformation.
Er wirkte über 40 Jahre an der Universität Wittenberg und verfasste zahlreiche Lehrbücher, Kommentare zu antiken Schriften und biblischen Büchern, naturwissenschaftliche, historische und theologische Werke. Wegen seiner großen wissenschaftlichen Bandbreite und seines Anteils an der Entwicklung des christlich-humanistischen Bildungswesens wurde er als „Praeceptor Germaniae“ („Lehrer Deutschlands“) bezeichnet. Geboren wurde Melanchthon als Philipp Schwartzerdt in Bretten zwischen Heidelberg und Karlsruhe. Den Namen Melanchthon – die griechische Übersetzung von Schwarzerdt – gab ihm der mit ihm verwandte Humanist Johannes Reuchlin wegen seiner beeindruckenden Griechischkenntnisse schon in jungen Jahren. Bereits als Zwölfjähriger begann Melanchthon 1509 ein Studium an der Ruperto Carola. Als ihn seine Professoren wegen seines jungen Alters nicht zur Magisterprüfung zuließen, wechselte er 1512 an die Universität Tübingen. 1963 wurde in Heidelberg die Melanchthon-Forschungsstelle gegründet, die 1965 von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften übernommen wurde.