Schriftsteller Carl Zuckmayer
1896 bis 1977
Der Schriftsteller Carl Zuckmayer studierte von Mai 1919 bis zum Ende des Sommersemesters 1920 an der Ruperto Carola unter anderem Kunstgeschichte und Philosophie.
Als ihm die Universität 1967 die Ehrenbürgerwürde verlieh, sagte er in seiner akademischen Festrede, er habe „nie wirklich und konsequent studiert, nie eine akademische Laufbahn abgeschlossen“. In Heidelberg freundete sich Zuckmayer unter anderem mit den späteren Widerstandskämpfern Carlo Mierendorff und Theodor Haubach an. „Wenn ich an Heidelberg zurückdenke, erscheint es mir in einem immerwährenden Glanz von Frühlicht und Morgensonne, von Heiterkeit, Illumination, Beschwingtheit und geistiger Erregung“, erinnerte er sich später an seine Studienzeit. Mit Stücken wie "Der fröhliche Weinberg" (1925) und "Der Hauptmann von Köpenick" (1931) war Zuckmayer einer der bestbezahlten Autoren der Weimarer Republik. Im Dritten Reich wurden seine Werke verboten und Zuckmayer, dem die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, ging ins Exil. Nach dem Krieg lebte er abwechselnd in den USA und Europa und konnte an seinen früheren literarischen Erfolg anknüpfen. Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde erklärte die Ruperto Carola: „Die Universität erneuert damit das akademische Bürgerrecht einem ihrer ehemaligen Studenten, der durch sie formende Eindrücke erfuhr, der, dem lebendigen Geist dieser Universität verhaftet, mit seinen Freunden wider den Ungeist der Zeit wachsam stritt, der ein Bild der Universität der Jahre nach dem Ersten Weltkrieg und vieler ihrer besten Gestalten entwarf, das auch künftige Generationen mahnt und verpflichtet.“