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Förderung  Hengstberger-Preis

Pressemitteilung Nr. 69/2020
20. August 2020

Nachwuchswissenschaftler erhalten Förderung für Symposien zur Literatur als kulturellem Erbe, zur Techniknutzung im Alter sowie zu chemischen Komplexverbindungen

An hervorragende Heidelberger Nachwuchswissenschaftler und Wissenschaftler-Teams wird auch in diesem Jahr wieder der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis vergeben. Er geht an den Literaturwissenschaftler Tim Sommer vom Anglistischen Seminar. Als Team erhalten ihn Dr. Anna Schlomann vom Netzwerk Alternsforschung (NAR) und Dr. Laura Schmidt vom Psychologischen Institut sowie Dr. Lutz Greb und Dr. Dragoş-Adrian Roşca vom Anorganisch-Chemischen Institut. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 12.500 Euro dotiert. Das Preisgeld ist für die Durchführung eigener Symposien am Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) vorgesehen.

Um die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte von Schriftstellermanuskripten seit dem 19. Jahrhundert geht es in dem von Tim Sommer vorbereiteten Symposium. Dabei sollen neue Perspektiven auf Praktiken der Archivierung, Kuratierung und Kanonisierung von Literatur als kulturellem Erbe eröffnet werden. Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen sowie Vertreter von Archivinstitutionen aus Deutschland, Großbritannien und den USA werden unter anderem die Übertragbarkeit von Erkenntnissen der klassischen Kulturerbe-Forschung auf die Analyse von literarischen Phänomenen ausloten sowie Fragen zu historischen und zukünftigen Formen des philologischen, archivarischen und kulturellen Umgangs mit Handschriften diskutieren. Die Veranstaltung „Literature as Cultural Heritage“ ist für Juli 2021 geplant.

Aktuelle Fragestellungen zur Techniknutzung im höheren Alter stehen im Mittelpunkt des von Dr. Schlomann und Dr. Schmidt geplanten Symposiums. Internationale Experten aus den Sozial- und Technikwissenschaften werden sich darüber austauschen, inwiefern digitale Technologien soziale Partizipation im höheren Alter ermöglichen oder auch zu neuen gesellschaftlichen Ungleichheiten führen. Dabei geht es auch um die Einstellung älterer Menschen gegenüber neuen Technologien. Neben der Präsentation und Diskussion aktueller Forschungsergebnisse soll auf der Tagung „International Perspectives on Aging & Technology“, die im Oktober 2021 stattfindet, eine Basis für zukünftige interdisziplinäre Kooperationen und Forschungsprojekte in diesem Bereich gelegt werden.

Mit der chemischen Bedeutung des Zusammenspiels von Zentralelementen und sogenannten Liganden, das etwa bei industriellen Katalyseverfahren oder der Entwicklung neuer Materialien eine wichtige Rolle spielt, beschäftigt sich das Symposium von Dr. Greb und Dr. Roşca. Bei der Untersuchung solcher Komplexverbindungen und ihres Reaktionsverhaltens vor allem mit Molekülen wie Kohlenstoffdioxid oder Wasserstoff wurde in den letzten Jahren zunehmend erkannt, welche Einflüsse dieses Zusammenspiel für das Reaktionsgeschehen hat. Bei der Veranstaltung „Element-Ligand Cooperativity“ – für September 2021 vorgesehen – wollen die Wissenschaftler gemeinsam mit Vertretern der Materialchemie und der Industrie auch diskutieren, wie ein Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in den Bereich der angewandten Forschung gestaltet werden könnte.

„Die Verleihung der drei Hengstberger-Preise verstehen wir als Anerkennung für die kreativen Ideen und die wissenschaftliche Kompetenz der jungen Forscher“, betont Preisstifter Dr. Klaus-Georg Hengstberger, der Ehrensenator der Universität Heidelberg ist. Die Preissumme beträgt insgesamt 37.500 Euro, das IWH-Kuratorium zeichnet in der Regel drei Projekte aus. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahresfeier der Universität Heidelberg am 7. November 2020 statt.

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