Gefördertes Projekt MOMMSAS: Modular Optically Multiplexed Molecular Single-cell Assay System
Das Projekt MOMMSAS (Modular Optically Multiplexed Molecular Single-cell Assay System) hat es sich zum Ziel gesetzt, die Auflösungsgrenzen bisheriger Einzelzellanalysesysteme noch weiter zu verschieben. Solche Systeme gelten derzeit als state-of-the-art um Effekte heterogener Zellpopulationen in ihren einzelnen Eigenschaften qualitativ zu analysieren und anschließend klonal zu expandieren. Hierfür steht mittlerweile ein Gerät zur Verfügung, welches auf opto-elektrischen Chips Zellen gezielt verschieben, variabel kultivieren und mittels Software-gesteuerter Mikroskopie identifizieren kann. Die erhaltene Information aus einer Zelle kann somit vervielfältigt werden und die Zelle selbst steht dem Wissenschaftler, im Gegensatz zu Einzelzellsequenzierungsansätzen, auch weiterhin für zusätzliche Modifikationen oder funktionelle Analysen zur Verfügung. Bislang jedoch beschränken sich diese Möglichkeiten auf eine Ja/Nein Antwort die analytisch durch die Aktivierung eines zellulären Fluoreszenzfarbstoffs sicht- und auswertbar gemacht werden kann (siehe Bild). Durch die Kombination weiterer Floreszenzen mit einer gelenkten, räumlichen Verteilung ist es theoretisch möglich einer Zelle zusätzliche Freiheitsgrade zu verleihen. Mittels neuartiger DNA-Rekombinationstechnologien wird es uns möglich sein Fluoreszenzmuster zu generieren und sie mit zu analysierenden DNA Sequenzen, wie z.B. unterschiedlichen Promotoren, spezifisch zu markieren. Die Verknüpfung von drei zusätzlichen Farbstoffen ermöglicht bereits eine Analyse sieben verschiedener Zustände. In Verbindung mit der räumlichen Verteilung auf vier divergente analytische Räume ergeben sich somit 28 unterschiedliche Zustände, die ermittelt werden können. Hieraus wird sich zukünftig die Möglichkeit ergeben, zelluläre Bibliotheken aufzubauen und diese deutlich schneller und qualitativ hochwertiger zu filtern. Dies wäre eine grundlegende Voraussetzung um zum Beispiel im Hochdurchsatz patienten-individuelle, reaktive T-Zellrezeptoren zu validieren.
Project Lead
Dr. Patrick Schmidt (Department of Medical Oncology, NCT Heidelberg) in Kooperation mit Dr. Edward Green