Ruperto Carola Ringvorlesung Biographische Notizen zu Otto Meyerhof
31. Mai 2021
Vor 100 Jahren wurde dem Biochemiker Otto Meyerhof (1884 bis 1951) der Nobelpreis für Medizin zugesprochen, der ihm im darauffolgenden Jahr 1922 für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Glykogenstoffwechsel verliehen wurde. In Heidelberg – an der Heidelberger Universität hatte Otto Meyerhof studiert und war hier 1909 auch promoviert worden – übernahm er 1929 die Leitung des Instituts für Physiologie am neugegründeten Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische Forschung und wurde zum ordentlichen Honorarprofessor der Medizinischen Fakultät ernannt. In der Zeit des Nationalsozialismus verlor der jüdische Wissenschaftler seine Lehrbefugnis, musste angesichts immer schwieriger werdender Lebensbedingungen Deutschland verlassen und floh schließlich in die USA. Mit den „Biographischen Notizen“ gibt der Vortrag Einblicke in die familiäre Herkunft, den wissenschaftlichen Werdegang, die Arbeit in Heidelberg, den Entzug der Lehrbefugnis, die Emigration nach Frankreich und seine Flucht in die USA. Dort forschte Otto Meyerhof bis zu seinem Tod an der Pennsylvania University in Philadelphia.
Prof. Dr. Michael Schmitt
Michael Schmitt studierte Humanmedizin an der Universität des Saarlandes und an der Harvard Medical School in Boston/Massachusetts (USA). Die Promotion folgte im Jahr 1992 und die Approbation zum Arzt 1993. Mit der Habilitation 1995 erlangte der Wissenschaftler die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin. Auslandsaufenthalte als Research Fellow führten ihn an zwei japanische Universitäten. Von 1998 bis 2008 leitete der Mediziner das Tumor-Immunologie-Labor am Universitätsklinikum Ulm und von 2009 bis 2011 die Klinische Stammzelltransplantation und Immuntherapie am Universitätsklinikum Rostock. Auf die Siebeneicher-Stiftungsprofessur berufen ist Michael Schmitt seit September 2011 Professor für Zelluläre Immuntherapie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg. Eine Arbeitsgruppe auf diesem Fachgebiet forscht unter seiner Leitung an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg.