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hei_ONLINE Vortrag: Das Motiv der Mensch-Tier-Verwandlungen in der Literatur in Ost und West

Pressemitteilung Nr. 105/2022
27. Oktober 2022

In der Ruperto Carola Ringvorlesung spricht Sara Landa über „Literarische Metamorphosen und Reinkarnationen“

Unter der Überschrift „Müde vom Leben und Sterben“ geht es in dem nächsten Vortrag der Ruperto Carola Ringvorlesung um „Literarische Metamorphosen und Reinkarnationen“. Über das Motiv der Mensch-Tier-Verwandlungen in der Literatur in Ost und West spricht Sara Landa vom Institut für Sinologie der Universität Heidelberg. Ihr Vortrag ist Teil der Ringvorlesung mit dem Titel „Vom Ende als Anfang“, zu der die Ruperto Carola in diesem Wintersemester einlädt. Vor dem Hintergrund von Klimakrise, Krieg, Pandemie und einer sich radikal wandelnden Weltenordnung beschäftigen sich darin Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven mit der hochaktuellen Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen Ende und Anfang. Inwiefern entfalten Katastrophen und Krisen nicht nur ein Bedrohungspotential, sondern können auch der Beginn für radikale Metamorphosen und neue Weltmodelle sein? Die Veranstaltung mit Sara Landa findet am 31. Oktober 2022 in der Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 19.30 Uhr.

RuCa Ringvorlesung Vom Ende als Anfang Poster

Ob Ovids „Metamorphosen“ oder Kafkas „Verwandlung“, Pu Songlings „Seltsame Geschichten aus einem Gelehrtenzimmer“ oder Mo Yans „Überdruss“: Das Motiv der Mensch-Tier-Verwandlungen setzt in der Literatur in Ost und West ganz unterschiedliche Fantasien frei. Scheinbar klare Identitäten werden aufgelöst, vermeintlich Feststehendes hinterfragt, Tod und Leben greifen ineinander. In ihrem Vortrag befasst sich Sara Landa mit diesem Motiv der Verwandlung im west-östlichen Dialog und fragt insbesondere danach, welche Rolle dieser Dialog in der Reflexion der gewaltvollen Geschichten des 20. Jahrhunderts spielen kann. Sara Landa hat in Freiburg ihre Dissertation zu chinesisch-deutschen Lyriktransformationen in der Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts vorgelegt und arbeitet jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Verbundkolleg „Worldmaking from a Global Perspective: A Dialogue with China“ in Heidelberg.

Die Ruperto Carola Ringvorlesung ist Teil eines Konzepts von Fokusthemen. Damit will die Universität Heidelberg zweimal jährlich gesellschaftlich relevante Forschungsfragen in unterschiedlichen Formaten an die breite Öffentlichkeit herantragen. Im Rahmen der im Wintersemester stattfindenden Ringvorlesung „Vom Ende als Anfang“ zum Fokusthema RAUM & ZEIT sprechen Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen über das Spannungsverhältnis von Anfang und Ende. Die thematischen Fragen der Reihe berühren generations- und kulturübergreifend menschliche Erfahrungswelten und werden als Ausgangspunkt genutzt, um in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten – neben Vorträgen auch Podiumsdiskussionen, Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen – Wissenschaftler, Akteure des öffentlichen Lebens und Künstler miteinander und mit einem breiten Publikum in den Dialog zu bringen.

Die Ringvorlesung knüpft an das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundkolleg „Worldmaking from a Global Perspective: A Dialogue with China“ an: Angesichts weltumspannender Umbrüche, globaler Krisen und machtpolitischer Verschiebungen beschäftigen sich darin Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit den bestehenden Vorstellungen von „Welt“ und gehen der Frage nach, wie diese „Welten“ erzeugt und verändert werden. Die Heidelberger Sektion des Kollegs unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Mittler fragt speziell danach, wie aus Katastrophen langfristig epochale Veränderungen von Lebenswelten hervorgehen können.

Dem Vortrag von Sara Landa folgen im Wintersemester 2022/2023 13 weitere Veranstaltungen, wobei die Vorträge in der Aula der Neuen Universität stattfinden. Aufzeichnungen davon sind jeweils zu einem späteren Zeitpunkt abrufbar auf heiONLINE, dem zentralen Portal der Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen in digitalen Formaten.