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Interdisziplinäre Tagung Kollaborative Praktiken in den Künsten der Frühen Neuzeit

  • Date in the past
  • Friday, 10. November 2023, 10:00
  • Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstraße 242, ​​​​​​​69117 Heidelberg

    Die interdisziplinäre, öffentliche Tagung zum Thema „Kollaborative Praktiken in den Künsten der Frühen Neuzeit“ beschäftigt sich mit Gemeinsamkeiten, aber auch Brüchen und Kontinuitäten frühneuzeitlichen kollaborativen Handelns in den Künsten vom 15. bis 17. Jahrhundert. Dabei sollen nicht allein die Resultate von Kollaborationen – ob schriftlich fixiert oder ephemer – im Zentrum stehen, sondern jene vielfältigen Prozesse und Praktiken, die das gemeinsame künstlerische Arbeiten seit dem Spätmittelalter ausmachen.
    Die Tagung findet vom 9. bis 11. November 2023 in den Räumlichkeiten des Internationalen Wissenschaftsforums Heidelberg statt.

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    Kupferstich einer Goldschmiedewerkstatt aus dem 16. Jahrhundert

    Künstlerisches Handeln unterliegt durch das Paradigma individueller Autorschaft bis heute zumeist einer individualpoetischen Lesart, obwohl sich kulturelle Akte und Artefakte nur in den seltensten Fällen ausschließlich den Leistungen Einzelner verdanken. Obwohl kollaborative Handlungszusammenhänge und kreative Vernetzungen zu allen Zeiten grundlegend für künstlerische Produktions- und Schaffensprozesse waren, ist eine umfassende Auseinandersetzung mit ihnen bislang nur in Einzelfällen, nicht aber in größeren zeitlichen und fachübergreifenden Zusammenhängen erfolgt. Die interdisziplinäre Tagung möchte nun über die Spezifika einzelner Kunstdisziplinen hinausgehend nach Gemeinsamkeiten, aber auch Brüchen und Kontinuitäten frühneuzeitlichen kollaborativen Handelns in den Künsten vom 15. bis 17. Jahrhundert fragen. Dabei sollen nicht allein die Resultate von Kollaborationen – ob schriftlich fixiert oder ephemer – im Zentrum stehen, sondern jene vielfältigen Prozesse und Praktiken, die das gemeinsame künstlerische Arbeiten seit dem Spätmittelalter ausmachen.

    Programm 10. November

    Sektion 1 – Auf Papier: Materialien der Kollaboration

    10:00 bis 10:45 Uhr
    Prof. Dr. Nicole Schwindt, Staatl. Hochschule für Musik Trossingen: Komponieren und komponieren lassen – oder: Gab es musikalische Werkstätten?

    10:45 bis 11:30 Uhr
    Dr. Paul Schweitzer-Martin, Ludwig-Maximilians-Universität München: Materiale Spuren der Kooperation im Inkunabeldruck

    11:30 bis 12:15 Uhr
    Dr. Paul Kolb, Alamire Foundation, Leuven (Belgien): Collaboration between Composers and Scribes in the Gaffurius Codices

    12:30 bis 14:00 – Mittagspause

     

    Sektion 2 – Singen, Hören, Schauen: Kollaborative Praktiken

    14:00 bis 14:45 Uhr
    Dr. Margret Scharrer, Universität Bern (Schweiz): »Pour ung entremés eslevé, […] y fault faire« – kollaborative Prozesse in spätmittelalterlichen Banketten zwischen Burgund und Savoyen

    14:45 bis 15:30 Uhr
    Prof. Dr. Philippe Canguilhem, Universität Tours (Frankreich): Collective compositions? Singing upon the book in the Renaissance as collaborative creation

    15:30 Uhr – Kaffeepause

     

    Sektion 3 – Einer oder mehrere? Zuschreibungen von Autorschaft

    16:00 bis 16:45 Uhr
    Prof. Dr. Matthias Bauer, Universität Tübingen: »We shall [...] appeare all one«: Die Academy von Little Gidding und die Gemeinschaftlichkeit der Textualität als kollaborative Praxis

    16:45 bis 17:30 Uhr
    Dr. Esther Dubke, Hochschule für Künste Bremen: Anonymus oder Anonymi? Überlegungen zur Bedeutung von Autorenzuschreibung in den Münchner Chorbüchern

    All Dates of the Event 'Kollaborative Praktiken in den Künsten der Frühen Neuzeit'

    Die Tagung wird vom Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg in Kooperation mit troja – Kolloquium und Jahrbuch für Renaissancemusik veranstaltet. Als wissenschaftliche Tagungs- und zugleich Veröffentlichungsreihe wurden jährliche Kolloquien zur Renaissancemusikforschung 2001 von Nicole Schwindt an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen begründet. Konzeption und Durchführung der troja-Reihe werden aktuell von Antonio Chemotti (Leuven), Katelijne Schiltz (Regensburg) und Nicole Schwindt (Trossingen) verantwortet. Das Kolloquium des Jahres 2023 wurde von Christiane Wiesenfeldt, Roman Lüttin (beide Heidelberg) und Nicole Schwindt (Trossingen) entwickelt. Die Ergebnisse werden in troja: Jahrbuch für Renaissancemusik publiziert.

    Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per Mail wird gebeten an roman.luettin@zegk.uni-heidelberg.de