Herausforderung Kulturerbe?! Die Zeit läuft! NS-Raubgut, Provenienzforschung und Restitution
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- Thursday, 23. November 2023, 18:15
- Alte Universität, Aula, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
- Prof. Dr. Marcel Lepper, Universität Leipzig, Institut für Germanistik
1945 legten die West-Alliierten Regeln zur Rückgabe von Kulturgut vor, das während der NS-Zeit unrechtmäßig entzogen worden war. Bis zur Wiedervereinigung 1990 geschah erstaunlich wenig. Nach der „Washingtoner Erklärung“ von 1998 begannen große Projekte zur Provenienzforschung. Der hohe Forschungs- und Förderaufwand führte zu vielen Einzelerfolgen, aber aufgrund der komplexen föderalen Struktur der Kultur- und Wissenschaftspolitik in der Bundesrepublik nicht zu einem klar erkennbaren Zeitplan. An der Forschung zu NS-Raubgut lässt sich exemplarisch zeigen, dass kulturelles Erbe ohne gesellschaftliche Verantwortung nicht denkbar ist. Der Vortrag fragt im Rück- und Ausblick: Wie wurden private und öffentliche Eigentumsansprüche ins Verhältnis gesetzt?
Pressemitteilung
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Die Beschäftigung mit dem kulturellen Erbe (der Menschheit) ist dann zeitgenössisch und gesellschaftlich relevant, wenn Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geschlagen werden und Kulturerbe als ein dynamisches Konzept verstanden wird. Es wirkt als transformierende Ressource, wenn es als integraler Bestandteil zur Untersuchung von identitäts- und machtpolitischen Diskursen herangezogen wird. Häufig erweist sich Kulturerbe dabei als umstritten und als Bestandteil größerer gesellschaftlicher Kontroversen.
In dieser Veranstaltungsreihe gehen die Flagship-Initiative Transforming Cultural Heritage und das Heidelberg Center Cultural Heritage der Universität Heidelberg aktuellen Fragen zum kulturellen Erbe nach. Die Reihe greift ausgehend von transformierender, innovativer Forschung aktuelle und kontroverse, aber gesellschaftlich immer relevante Themen auf und diskutiert sie mit ausgewiesenen Referent:innen.