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Marsilius-Kolleg Marsilius-Vorlesung: Wissenschaftlicher Fortschritt und die Notwendigkeit der Regulierung

Pressemitteilung Nr. 74/2024
26. Juni 2024

George Q. Daley spricht über einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Forschungserkenntnissen und darauf basierenden Technologien

Über einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Forschungserkenntnissen und darauf basierenden Technologien spricht in einem Gastvortrag an der Universität Heidelberg – der aktuellen Marsilius-Vorlesung – Prof. Dr. George Q. Daley. Dazu lädt das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola ein. Anhand von Beispielen etwa aus der Stammzellforschung wird der Wissenschaftler erläutern, welche Risiken mit wissenschaftlichem Fortschritt verbunden sind und wie Regulierungsmechanismen einer missbräuchlichen Verwendung von Forschungsergebnissen vorbeugen können. Prof. Daley ist Dekan der Harvard Medical School (USA) und Caroline Shields Walker Professor für Medizin. Sein englischsprachiger Vortrag „Scientific Progress and the Need for Oversight“ findet am Montag, 1. Juli 2024, in der Aula der Alten Universität statt und beginnt um 16 Uhr.

Marsilius-Vorlesung: George Daley

Wissenschaft schreitet oft schneller voran, als die Gesellschaft darauf reagieren kann. Dies führt zu Bedenken, dass nützliche Forschungsergebnisse auch zu schädlichen Zwecken missbraucht werden könnten. Wie Prof. Daley betont, hat die Wissenschaft in Reaktion auf biomedizinische Fortschritte zum Beispiel im Bereich der Stammzellforschung oder der CRISPR/Cas-Methode bereits wirkungsvolle Regulierungsmechanismen entwickelt und umgesetzt. Bei anderen Technologien dagegen – etwa im Bereich der synthetischen Biologie oder der Künstlichen Intelligenz – fehlen bislang weitreichende Regelungen. In seinem Vortrag wird George Q. Daley über seine Beteiligung an der Erarbeitung internationaler Richtlinien zur Stammzellforschung und zur Gentechnik berichten. Dabei spricht er auch über die Bemühungen der US National Academy of Medicine, einen Rahmen für die Regulierung neuer Biotechnologien zu entwickeln.

George Q. Daley studierte an der Harvard University und wurde 1989 am Massachusetts Institute of Technology promoviert. An beiden Einrichtungen war er in der Folgezeit als Wissenschaftler und Arzt in verschiedenen Funktionen tätig. Heute ist er Dekan der Harvard Medical School und hat dort die Caroline Shields Walker Professur für Medizin inne. Prof. Daley hat wegweisende Arbeiten in der Stammzellforschung und der Krebsbiologie vorgelegt und arbeitet mit seinem Team an der Verbindung von Grundlagenforschung und Patientenversorgung. Für sein wissenschaftliches Wirken wurde er mehrfach ausgezeichnet.

Das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern.