icon-symbol-logout-darkest-grey
This page is only available in German.

AuszeichnungAuszeichnung für Arbeit zur Evolution des Säugetierhirns

8. August 2024

Neurowissenschaftlerin Dr. Mari Sepp erhält Otto-Schmeil-Preis der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Für eine Forschungsarbeit zur zellulären Entwicklung und Evolution des Kleinhirns von Säugetieren hat Dr. Mari Sepp den mit 15.000 Euro dotierten Otto-Schmeil-Preis 2024 erhalten. Die Neurowissenschaftlerin forscht als Postdoktorandin am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Der von der Schmeil-Stiftung gestiftete Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der biologischen und medizinischen Forschung wird alle zwei Jahre von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften verliehen.

Mari Sepp hoch

In ihrer Arbeit hat Mari Sepp mit Einzelzellsequenzierungstechnologien die zelluläre Vielfalt im Kleinhirn von Mensch, Maus und Opossum entschlüsselt und gezeigt, dass die Programme zur Definition der Zelltypen im sich entwickelnden Kleinhirn seit mindestens 160 Millionen Jahren erhalten geblieben sind. Mit ihrer Forschung identifizierte Dr. Sepp auch Gene, deren Expression sich in den Zelltypen während der Evolution veränderte. Einige dieser Gene könnten zu den Unterschieden in der Struktur und Funktion des Kleinhirns zwischen den Arten beitragen. Ihre Forschungserkenntnisse erweitertern das Verständnis der Evolution des Säugetiergehirns, so die Jury in der Begründung zur Vergabe des Preises.

Mari Sepp studierte in Tartu und in Tallinn (Estland), wo sie 2012 auf dem Gebiet der genetischen Technologie promoviert wurde. Seit 2017 ist Dr. Sepp in der Forschungsgruppe „Evolutionäre Genomik“ von Prof. Dr. Henrik Kaessmann am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg tätig. Sie forscht dort zu den molekularen sowie zellulären Ursprüngen und der Evolution von Wirbeltierorganen.

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist zugleich Landesakademie von Baden-Württemberg. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Gelehrtengesellschaft fördert sie den fächerübergreifenden Austausch von etablierten sowie jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Schmeil-Stiftung vergibt den gleichnamigen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der biologischen und medizinischen Forschung seit 2016. Die Auszeichnung erinnert an den Biologen Otto Schmeil (1860 bis 1943) und wird alle zwei Jahre verliehen.

Die insgesamt acht Preise der Heidelberger Akademie der Wissenschaften wurden während der Jahresfeier der Akademie am 8. Juni 2024 überreicht.