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Universitätsmuseum Ausstellung: „Mächtiger als das Schwert: Freiheit schreiben“

8. Oktober 2024

Universitätsmuseum zeigt zeitgenössische chinesische Kunst – Initiative der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Aktuelle Werke chinesischer Künstler sind in einer neuen Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg zu sehen. Ihre Arbeiten umfassen Malerei, Kalligraphie, Skulptur, Fotografie sowie Videokunst. Sie verbinden traditionelle Elemente – Techniken, Materialien und Ästhetik – mit zeitgenössischen Konzepten und Medien. Die Ausstellung mit dem Titel „Mächtiger als das Schwert: Freiheit schreiben“ wurde im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (HAdW) von der Kunsthistorikerin Martina Köppel-Yang kuratiert. Sie wird vom 11. Oktober bis zum 19. Dezember 2024 gezeigt. Initiiert wurde die Ausstellung von einer Gruppe von Akademie-Mitgliedern und Wissenschaftlern der Universität Heidelberg. Unter der Leitung der Sinologin Prof. Dr. Barbara Mittler, Wissenschaftlerin an der Ruperto Carola und zugleich Mitglied der HAdW, findet eine begleitende Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Vom Willen zur Freiheit – China im globalen Kontext“ statt.

Zheng Guogu und Yangjiang Group: After-Dinner-Calligraphy N°2

Kunst, Malerei und Kalligraphie waren in China seit jeher untrennbar mit Strukturen der Macht und der Politik verknüpft. Sie verliehen denjenigen, die diese Medien zu nutzen und zu verstehen wussten, sozialen Status und politischen Einfluss – insbesondere die Kalligraphie, die bis heute in diesem großen Land mit seinen vielfältigen regionalen Kulturen und Dialekten als eine Art „Lingua franca“ dient. Die enge Verknüpfung von Kunst und Kalligraphie mit diesen Machtstrukturen führte auch zu einer subtilen Codierung der repräsentierten Inhalte und gab der Kalligraphie, wie auch der damit eng verwandten traditionellen Tuschmalerei, ein transformatives revolutionäres Potential, wie die Kuratorin der Ausstellung erläutert.

Gezeigt werden im Universitätsmuseum zeitgenössische Positionen von in China und in Europa lebenden Künstlern, die sich dieses Potentials von Kalligraphie und Kunst bedienen. Diese Arbeiten zeichnen sich durch einen narrativen Ansatz aus und lassen sich vor allem durch Lesen erschließen, so die Initiatoren der Ausstellung „Mächtiger als das Schwert: Freiheit schreiben“. Eine weitere Ausstellungsfläche befindet sich im Betriebswerk in Heidelberg; dort sind großformatige, eher konzeptuell angelegte Werke zu sehen.

Die Ausstellung findet im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Wissenschaftsjahrs „Freiheit“ statt. Zugleich ist sie Teil der Reihe „Vom Grundgesetz bis nach China – PERSPEKTIVE: FREIHEIT“, mit der die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zu einem Dialog über die unterschiedlichen Dimensionen von Freiheit einlädt. Die Veranstaltungsreihe von Prof. Mittler, zu der auch Konzerte gehören, wird in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut Heidelberg und dem KlangForum Heidelberg durchgeführt.

Grußworte zur Eröffnung der Ausstellung am 11. Oktober sprechen der Kunsthistoriker und Rektoratsbeauftragte für das Universitätsmuseum, Prof. Dr. Matthias Untermann, sowie Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich, Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Martina Köppel-Yang wird eine Einführung in die von ihr kuratierte Präsentation geben. Gemeinsam mit Prof. Dr. Lothar Ledderose vom Institut für Kunstgeschichte Ostasiens der Universität Heidelberg wird Prof. Mittler die von ihr organisierte Veranstaltungsreihe vorstellen. Die Eröffnungsveranstaltung findet im Universitätsmuseum, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16.30 Uhr.