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Ruperto Carola Ringvorlesung Der Campus als "Safe Space"?

Rassismus, Antisemitismus und die Debatte um den Gazakrieg

2. Dezember 2024

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem anhaltenden Krieg in Gaza scheint die Debatte über den Nahostkonflikt auch im Westen omnipräsent zu sein – in der Politik, den (sozialen) Medien und in der Kunst- und Kulturwelt wird heftig gestritten. Ein weiterer Schauplatz sind die Hochschulen: seit Anfang des Jahres bilden sich propalästinensische Camps von der Columbia University bis zur FU Berlin. Einige Universitäten versuchten sie zu verhindern oder ließen sie polizeilich räumen. Propalästinensische Studierende sehen sich in ihrem Recht auf Protest eingeschränkt. Auf der anderen Seite berichten jüdische Studierende, dass sie sich auf dem Campus nicht mehr sicher fühlen. Überall wird gestritten, ob die Proteste durch die Meinungsfreiheit geschützt oder volksverhetzend bzw. antisemitisch sind. 

Auch wenn es so scheint, ist diese Debatte über den Diskursraum Hochschule nicht ganz neu. Schon lange wird über die Frage diskutiert, welche Meinungen auf dem Campus toleriert und welche verboten werden sollen. Aber: Ist die Hochschule ein ‚safe space‘? Und wer entscheidet darüber, welche Position rassistisch bzw. antisemitisch ist? Über diese und weitere Fragen wird es im Vortrag gehen. 

Saba-Nur Cheema

Saba-Nur Cheema, geboren 1987 in Frankfurt am Main, ist Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin. Von 2015-2021 war sie pädagogische Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank. Seit Mai 2022 forscht sie an der Goethe-Universität zu Antisemitismus in der Kindheit. Cheema war Mitglied des Unabhängigen Expertenkreises zu Muslimfeindlichkeit der Bundesregierung von 2020-2023. Sie ist Präsidiumsmitglied des Goethe-Instituts.   

Meron Mendel

Meron Mendel, 1976 in Israel geboren, ist Historiker und Publizist. Er ist Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für Soziale Arbeit in Frankfurt am Main. Sein Buch „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“ (Kiepenheuer & Witsch) wurde für den Deutschen Sachbuchpreis 2023 nominiert.

Elisabeth Becker-Topkara

Elisabeth Becker-Topkara ist Soziologin und Freigeist Fellow am Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg. Ihre Arbeit konzentriert sich auf jüdische und muslimische Erfahrungen in Europa sowie auf jüdisch-muslimische Beziehungen im urbanen Kontext Europas. Sie ist Autorin des Buches Mosques in the Metropolis und arbeitet derzeit an ihrem zweiten Buch Heimat: The Moving Lives of Jewish Berlin.