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Studium Forschungsnah studieren

5. Dezember 2024

Psychologiestudentin spricht über ihren Beitrag zu einer internationalen Studie zum Thema Klimakommunikation

Johanna Löloff hat Psychologie an der Universität Heidelberg studiert und bereits während ihres Studiums Erfahrungen in der Forschung gesammelt. So ist sie an zwei Publikationen beteiligt. Für die zweite Veröffentlichung im Fachmagazin „Nature Human Behaviour“ arbeitete sie an einer internationalen Studie mit. Sie zeigt auf, wie die Kommunikation des wissenschaftlichen Konsenses zum Klimawandel die öffentliche Meinung beeinflusst. Dazu befragte das Forschungsteam mehr als 10.000 Menschen aus 27 Ländern. Johanna Löloff ist zurzeit im Rahmen ihrer Ausbildung zur Psychotherapeutin am Universitätsklinikum Heidelberg tätig.

Portrait Johanna Löloff

Wie war es für Sie, bereits während des Studiums an einer so umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchung mitzuwirken?

Im Studium wurde häufig diskutiert, warum es problematisch ist, dass sich ein Großteil der psychologischen Forschung auf Bevölkerungen in westlichen Ländern beschränkt. Daher war es eine bereichernde Erfahrung, während meines Masterstudiums selbst an einem Projekt mitzuwirken, das diesem Trend entgegenwirkt und die globale Kommunikation zum Klimawandel untersucht. Dieses Projekt hat mir gezeigt, dass Forschung auch anders gestaltet werden kann. Möglich wurde dies nur durch die Zusammenarbeit von Forschenden aus aller Welt. Besonders schätze ich den internationalen Austausch mit anderen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, den mir dieses Projekt schon früh ermöglicht hat.

Welche konkreten Aufgaben haben Sie übernommen, und wie konnten Sie dabei Ihr im Studium erlerntes Wissen praktisch anwenden?

Ich war umfassend in das Forschungsprojekt eingebunden, wobei mein Schwerpunkt auf dem Fragebogendesign, der Datenerhebung und der Überarbeitung des Manuskripts lag. Besonders profitieren konnte ich von meinem forschungsorientierten Studium und den Erfahrungen, die ich in verschiedenen Arbeitsgruppen an der Universität und am Universitätsklinikum gesammelt habe. Als wertvoll erwies sich auch die Beschäftigung mit umweltpsychologischen Themen während des Studiums. Zudem wurde mir in der Lehre vermittelt, wie wichtig die Replizierbarkeit psychologischer Forschung ist. In der Studie haben wir daher großen Wert auf Transparenz gelegt; wir dokumentierten Abweichungen zwischen den Fragebögen und haben nachvollziehbare Protokolle geführt. Für diese Bemühungen wurde unsere Studie von der Open Science Community Amsterdam ausgezeichnet – eine Anerkennung, die mich sehr gefreut hat.

Was waren für Sie die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Forschungsarbeit? 

Mit der Studie haben wir einen entscheidenden Schritt unternommen, um die weltweite Kommunikation über den Klimawandel zu untersuchen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse für mich war, dass Menschen ihre eigene Wahrnehmung angepasst haben, nachdem sie über den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel informiert wurden – und zwar über das gesamte politische Spektrum hinweg. Nachdem sie kurze Botschaften wie „97 Prozent der Klimawissenschaftler sind sich einig, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel stattfindet“ gelesen hatten, stieg ihre Überzeugung, dass der Wandel des Klimas weitgehend durch menschliche Aktivitäten verursacht wird. Zusammengefasst: Es ist essenziell, den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel hervorzuheben und ein allgemeines Bewusstsein dafür zu schaffen, insbesondere angesichts einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung.