Transkulturelle Studien (Archivseite)
Epochen- und kontinentübergreifend forschen
Die Transkulturellen Studien gehören zu den wissenschaftlichen Säulen der Volluniversität Heidelberg; ihr entscheidendes Merkmal ist die enge Verknüpfung verschiedener Disziplinen. Kernpunkt ihrer Förderung im Rahmen der Exzellenzinitiative ist die Erprobung eines theoretischen Konzepts, das die bestehenden Fokussierungen der „area studies" auf historische Epochen oder Kontinente überwindet und auf transkulturelle Prozesse fokussiert.
Erstmals implementiert die Universität darüber hinaus ein in den Geisteswissenschaften völlig neues Karrieremodell: Neben den traditionellen wissenschaftlichen Laufbahnen mit Habilitation, Assistentenstelle oder Juniorprofessur wurden unabhängige Nachwuchsgruppen eingerichtet, denen frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit (Nachwuchsgruppenleitung, Promotionsrecht, individuelles Budget) übertragen wurde. Die enge epochen- und kontinentübergreifende Zusammenarbeit zwischen diesen Gruppen ist dabei prägendes Merkmal und unabdingbare Voraussetzung der Transkulturellen Studien.
Nachwuchsgruppen:
- PD Dr. Claudia Brosseder: „Der Dialog der Kulturen in den Anden“
- Dr. Anne Brüske: „Karibik-Nordamerika und zurück. Transkulturationsprozesse in Literatur, Populärkultur und Neuen Medien“
(Diese Position hatte zuvor Dr. Simon Wendt inne, der zum Wintersemester 2010 auf eine Juniorprofessur am Institut für England- und Amerikastudien der Universität Frankfurt berufen wurde.) - Dr. Georg Christ: „Kaufmannsdiasporas. Transkulturelle Vermittlung, religiöse Verbote und illegaler Handel im östlichen Mittelmeerraum (1270-1430)“
- Dr. Cornelia Logemann: „Prinzip ‚Personifikation’. Visuelle Intelligenz und epistemische Tradition, 1300-1800“
In Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) wurde zudem die Einführung Computer-gestützter Modelle in den Geistes- und Kulturwissenschaften vorangetrieben. Die Nachwuchsgruppe „Scientific Computing in the Humanities – Computer Vision“ unter Leitung von Prof. Dr. Björn Ommer hat der Zusammenarbeit der Geisteswissenschaften mit der Mathematik neue Wege gebahnt.