Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern | Kinderbetreuung seit dem Zweiten Weltkrieg
Kleinkindbetreuung im Rhein-Neckar-Kreis seit dem Zweiten Weltkrieg
Dissertationsprojekt im Rahmen des interdisziplinären Marsilius-Projekts „Frühe Kindheit im Wandel. Herausforderungen für Eltern, Kinder und die Gesellschaft“
Außerhäusliche Betreuung ja oder nein? Soll ich mein Kind in fremde Hände geben und wenn ja, ab wann? Jede Elterngeneration stellt sich diese Frage immer wieder aufs Neue. Bildungs- und familienhistorische Arbeiten haben sich dem Thema längst angenommen. Sie fokussieren aber insbesondere die immer wieder diskutierte Erwerbstätigkeit von Müttern. Die frühe Kindheit findet in der geschichtswissenschaftlichen Forschung hingegen kaum Beachtung. Welche Bedürfnisse, Vorstellungen und Ansprüche von Eltern haben sich in Bezug auf eine Fremdbetreuung des eigenen Kleinkindes im Laufe der Zeit gewandelt? Aus welchen Gründen entschieden Familien sich für oder gegen eine außerhäusliche Betreuung des Kindes? Und welche Rolle spielte die eigene Erziehung bei dieser Entscheidung?
Diesen Fragen geht das Projekt nach. Ziel ist es, die Faktoren des Wandels von früher Kindheit im Hinblick auf gesellschaftliche und sozioökonomische Rahmenbedingungen, familiäre Erfahrungen und pädagogische Diskurse zu bestimmen. Dabei wird zum einen die administrative, personelle und institutionelle Seite der Organisation von Kleinkindbetreuung untersucht. Zum anderen werden generationenübergreifende, lebensgeschichtliche Interviews mit Eltern, (Ur-)Großeltern und ErzieherInnen geführt. Da das Projekt in Verbindung mit dem interdisziplinär angelegten Marsilius-Projekt „Frühe Kindheit im Wandel. Herausforderungen für Eltern, Kinder und Gesellschaft“ steht, erfolgt die Untersuchung ausgehend vom Rhein-Neckar-Raum.
Nähere Informationen zum Marsilius-Projekt und den Interviews finden Sie hier.