Gegenstand des Fachs Europäische Kunstgeschichte
In der Europäischen Kunstgeschichte werden Kunstwerke der europäischen Länder und des europäisch geprägten Kulturkreises von der Spätantike (ca. 3. Jahrhundert n. Chr.) bis zur Gegenwart behandelt. Die geographische Beschränkung auf Europa ist allerdings spätestens
mit dem 20. Jahrhundert aufzugeben, da beispielsweise die Geschichte der Malerei ohne Einbeziehung der Kunst in den USA kaum sinnvoll erscheint. Die Kunstgeschichte erforscht die Entstehung, Eigenart, Funktion und Wirkung von Kunstwerken aus Architektur, Plastik, Malerei, Graphik und angewandter Kunst sowie von Industrieform, Photographie und audiovisuellen Medien. Auf diese Gattungen bezieht sich traditionell das Lehrangebot. Zu den Forschungs- und Lehrgegenständen gehören ferner die materiellen und ideellen Voraussetzungen dieser Gegenstandsbereiche, die künstlerischen Materialien und Techniken, die Geschichte der Künstlerausbildung, der Kunsttheorie, die Geschichte der Kunstgeschichte, ihrer Methoden und Institutionen sowie ihrer Wirkungsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden die gesellschaftspolitischen Zusammenhänge - etwa mit Stadt- und Raumordnung, dem Denkmalschutz, der Museologie im Rahmen von Kulturpolitik und Freizeitplanung - sowie andere Formen der Vermittlung künstlerischer Objekte untersucht.
Die klassischen Berufsfelder umfassen Museumsarbeit, Denkmalpflege und kunstgeschichtliche Tätigkeiten an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Daneben wird die Berufsausübung im Bereich der Medien zunehmend wichtiger, also bei Rundfunk, Fernsehen und Online-Diensten. Presse- und Verlagswesen sind genauso kunsthistorische Betätigungsfelder wie Kunst- und Antiquitätenhandel oder Dienstleistungssektoren wie Touristik und Ausstellungswesen. Neuerdings bieten Art Consulting und Gutachtertätigkeiten in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst neue Aufgabenbereiche.